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Winterwandern bei Syke

Von Gut zu Gut*

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Wassermühle - bei Hof Borstel oberhalb von Wachendorf

Winterwanderung von * Wachendorf nach Retzen

Es hat ein wenig geschneit, und die Sonne soll sich auch noch blicken lassen. Wenn das nicht ein Grund zum Wandern ist. Wie wäre es mit den Höhen bei Wachendorf und Süstedt? Da wollten wir immer schon mal laufen. Rasch ist eine Strecke im BRouter zusammengeklickt.
Nun noch schnell Kaffee kochen und ein paar Brote schmieren, ach ja ein, zwei Schokoriegel kommen auch noch in den Rucksack. Dann kann es losgehen. Nicht vergessen: Schal, Mütze, Handschuhe. Denn da oben wird der Wind ordentlich über die Hügel pfeifen.

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Von Wachendorf zum Gut Retzen
Wir starten an einem Samstag an der Kita 'Tom Sawyer' in Wachendorf, weil man da am Wochenende gut parken und direkt in die Wanderung einsteigen kann. Nach einem Schlenker über die Hauptstraße laufen wir erst durch den älteren Teil, dann durch den neueren Teil einer Siedlung aus hübschen Einfamilienhäusern. Zwischen beiden Siedlungsteilen verläuft ein Feldweg. Anscheinend sind die Besitzverhältnisse nicht geklärt, denn der kleine Verbindungsweg zwischen beiden Siedlungsteilen ist hier unterbrochen.

Rudi Carrell und Wachendorf
Wer kennt noch Rudi Carrell? Er war Entertainer, Sänger, Schauspieler und Erfinder vieler beliebter Fernsehshows. 1975 hatte er das Rittergut Wachendorf bei Syke gekauft. Es war bis zu seinem Tod 2006 sein Hauptwohnsitz. Begraben ist er ganz in der Nähe, auf dem Friedhof im Syker Stadtteil Heiligenfelde.
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Am Ende der Siedlung folgen wir einem Sträßchen, das sich nach links den Geesthügel hinauf zieht. Wir bewegen uns im Folgenden zum Teil auf Privatgelände. Daher ist hier besondere Rücksichtnahme angesagt. Hinter einer Kurve treffen wir auf den Mühlenweiher und rechts vor uns liegt die ehemalige obere Mühle am Wachendorfer Mühlenbach. Noch ein Stück weiter im Wald steht links ein Wächterhäuschen, verbunden mit einer Schranke, die aber fast immer offen steht.
Oben angekommen sehen wir rechts den Hof Borstel, der oben auf der Anhöhe thront. Wir halten uns links und laufen ohne festen Weg durch den lichten Buchenwald an einem Weidezaun entlang. Da wir den Hof Borstel nicht betreten wollen, ist dies die einzige Möglichkeit, zu dem Weg zu gelangen, der am entgegengesetzten Waldrand entlang verläuft. Er führt nach links am Wald hinunter zur Pulterkuhle. Dabei überqueren wir noch einmal den Mühlenbach. Bei der Pulterkuhle handelt es sich um eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Sandgrube. Heute ist sie eingeebnet und bebaut mit ein paar Häusern.
Wir überqueren das Sträßchen und laufen nun immer geradeaus an einem Bauernhof vorbei und über eine Straße, die von der B6 kommend wieder nach Wachendorf führt. Der Weg auf der anderen Seite ist sehr uneben, quasi nur noch ein Grasstreifen zwischen zwei Äckern. Doch das kurze Stück ist schnell geschaftt, dann geht es einmal rechts, einmal links ab auf einem Feldweg geradeaus weiter.

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An einer Biogasanlage leuchtet uns ein Waagenschild entgegen. Das ist doch die Gelegenheit, mal zu schauen, was wir so auf die Waage bringen. Au, 80 Kilogramm? Das sind aber 10 zuviel, Zeit ein wenig abzuspecken. Wir erhöhen gleich mal das Wandertempo. Das passt auch ganz gut, zieht sich der Weg doch noch einen Kilometer lang geradeaus. Zwischendurch haben wir einen schönen Blick in die Niederung auf das Dörfchen Süstedt. Dann wieder strahlen uns zwei super restaurierte, mit weihnachtlicher Deko verzierte Fachwerkhäuser entgegen.
Schließlich treffen wir auf einen Querweg, dem wir ein Stück nach links folgen, um kurz darauf in den nächsten Feldweg nach rechts abzubiegen. Er bringt uns durch die Felder zum Tal des Retzer Baches. Auf dem letzten Stück geht es streil bergab, Wir sind am Gut Retzen angelangt.

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Vom Gut Retzen in das Süstedter Holz
Da das Wetter doch recht ungemütlich ist, suchen wir am Gutshof einen geschützten Rastplatz. Gibts's aber nicht. Doch am Ende der Hofanlage steht eine Scheune. Dahinter haben wir Schutz vor dem Wind und einen Holzstapel, auf dem wir uns niederlassen können. Fix suchen wir uns zwei trockene Bretter und legen sie auf den Stapel. Schon ist der Rastplatz fast perfekt. Das Holz wärmt sogar etwas. So können wir doch noch eine angenehme Wanderpause einlegen.
Wir sind hier auch am Wendepunkt der Tour angekommen. Direkt gegenüber beginnt der Rückweg auf einem sich wunderschön dahin schlängelnden Wiesenweg, der dem kleinen Tal des Retzer Baches folgt. Leider pflegt niemand diesen Weg. Und so beginnt er allmählich zuzuwachsen. Am Ende liegt das Süstedter Holz. Hier wurde eine große Fläche nach Borkenkäferbefall nach dem Vorbild der Erdmannwälder aufgeforstet.
Wir laufen durch den Hohlweg hinauf und biegen bei der Infotafel, die über die Erdmannwälder, und was es damit auf sich hat, informiert, rechts ab und durchqueren den nicht sehr breiten Wald. Auf der anderen Seite lädt eine Bank zu einer kurzen Rast ein. Man hat von hier einen wunderschönen Blick über die wellige Geestlandschaft und das sich anschließende Niederungsgebiet der Eiter. Auch die ersten Häuser von Süstedt sind zu erkennen.

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Vom Süstedter Holz zurück nach Wachendorf
Für langes Sitzen ist es auf der metallenen Bank zu kühl. So geht's rasch weiter am Waldrand entlang. An der Waldecke überqueren wir das kreuzende Asphaltsträßchen und laufen gegenüber in den Wiesenweg links neben dem Haus. Er führt - immer mit schöner Aussicht - um ein paar Ecken direkt nach Süstedt hinunter. Im Ort folgen wir zweimal links/rechts gehend den Straßen Hinter den Höfen, Kirchfeld und Harmisser Straße und biegen dann vor der Bahn - da ist sie wieder - in die Schmiedestraße ein. Linkerhand liegt die alte Schmiede, in der heute ein Hufschmied und Wagenbauer seine Werkstatt hat.
Gegenüber führt ein Fußweg über die Bahngleise. Man könnte von hier der sehenswerten Nolteschen Mühle am Süstedter Bach einen Besuch abstatten, über Breite Straße und Mühlenweg rasch erreichbar. Wir aber wollen zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Dazu biegen wir, wenn wir ein Stückchen der Hauptstraße gefolgt sind, gleich wieder links ab in die Straße Wöpelberg. Wie der Name schon sagt: Es geht wieder bergauf.
Nach wenigen Schritten erreichen wir die Gedenkstätte für die Opfer der Weltkriege. Man sollte sich Zeit nehmen, dort einmal hinein zu schauen und die Inschriften auf den Grabkreuzen zu studieren. Kaum 18-jährig wurden die Söhne aus den umliegenden Dörfern von Nazideutschland sinnlos an der Front verheizt. Jetzt stehen wir vielleicht wieder vor einem Krieg. Welch ein Wahnsinn!
Nachdenklich machen wir uns wieder auf den Weg. Er geht weiter bergauf. An der nächsten Abzweigung halten wir uns rechts, nicht ganz rechts in den Privatweg, sondern dem Asphaltsträßchen folgend. Es geht hinter dem nächsten Gehöft in einen Feldweg über, der uns ganz auf die Höhe bringt. Oben biegen wir rechts ab und laufen bis zur nächsten Straße. Achtung: Hier meinen einige Autofahrer, sie müssten besonders schnell fahren. Zum Glück können wir dieses Teilstück rasch wieder verlassen, indem wir geradeaus direkt auf das Tor der ehemaligen Hawk-Raketenstation zu laufen. Heute residiert auf dem Gelände ein Bauunternehmen.
Auch wenn man es nicht gleich sieht, kurz vor dem Tor führt ein Weg nach links weiter. Auf dem Klinkersträßchen laufen wir um das Gelände herum und direktemang wieder bergab auf den Kindergarten 'Tom Sawyer' zu. Das war's für heute. Bleibt nur noch der Heimweg mit dem Auto oder mit dem Bus, der hier regelmäßig die Strecke von Hoya nach Syke befährt.

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Fazit
Eine hügelige Rund- oder Streckenwanderung, bei der man ein wenig auf das Wetter achten sollte. Oben auf den Höhen pfeift die meiste Zeit über ein ganz ordentlicher Wind. Es sollte also nicht allzu kalt sein. Der Reiz dieser Wanderung liegt in dem Wechsel zwischen Auf- und Abstiegen und Strecken mit Weitblick auf den Höhen. Einkehren kann man unterwegs nicht. Man sollte also auf jeden Fall was zum Trinken dabei haben. Auch ein Brot und ein Schokoriegel können nicht schaden.

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Alternative: Streckenwanderung nach Bruchhausen-Vilsen
Alternativ könnte man auch eine Streckenwanderung von Wachendorf nach Bruchhausen-Vilsen machen. Für die Rückfahrt verkehrt regelmäßig ein Linienbus zwischen Hoya und Syke.
Daten (GPX-Track etc.):     gpx     gpx     gpx     print
    Wanderung rund um Wachendorf
  • Runde um Wachendorf- 10 km -
ug 2025-01-04
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Zoombare Karte der Winterwanderung von Wachendorf nach Retzen

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