Wintertage an der Hache - Tag 1 |
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Von Syke nach Henstedt |
Wiehengebirge? - Nein, nur der Geestabbruch am Ortsausgang von Henstedt (© ga&ul 2021-01)
Von Syke nach Henstedt
Heute starten wir mal von zuhause aus. Die Straße runter, ein Stückchen hügelan, am Jugendzentrum Lindhof und am Hallenbad vorbei, schon sind wir in der freien Natur. Sofern man bei der uns umgebenden Kulturlandschaft von 'frei' und 'Natur' sprechen kann. Es hat geschneit. Der Schnee hat die Landschaft verwandelt, so dass wir eine wunderschöne, erste Winterwanderung vor uns haben, auch wenn der Himmel an diesem Tag grau bleibt.
An der Hache nach Clues
Direkt hinter dem Hallenbad beginnt ein Hohlweg, beschirmt von großen, alten Buchen. Ein Stückchen weiter begrüßt uns ein kleiner Schneemann von seinem sicheren Platz auf einem alten Gummiwagen. Der anschließende Wiesenweg führt uns zur Hachebrücke. über die wir das Syker Stadtflüsschen überqueren. Auf der anderen Seite wandern wir oberhalb der Hache weiter bis zur Klus-Kapelle. Doch dort ist gerade zu viel los. Ein Familie mit Kindern macht hier Pause. Also weiter. In Clues biegen wir ab in die Senke, in der eine kleine Hütte an der Beeke auf uns wartet. Sie bietet trockene Sitzplätze für unsere erste Rast.
Nienstedter Leichenweg
Nach der Pause laufen wir an der Clueser Danzdeel vorbei zum Nienstedter Leichenweg. Er windet sich malerisch hinunter zur Hache. Leider kann man dem ursprünglichen Verlauf nicht mehr folgen. Der Besitzer des Grundstückes an der Hache besteht auf der Unverletzlichkeit seines Privateigentums, und die Brücke hat irgendwann einmal ein Hochwasser mit sich gerissen. Sie ist leider nie wieder aufgebaut worden. So müssen wir ein Stück weiter entlang des Flüsschens bis Halbetzen laufen. Dort überqueren wir die Hache an der Kreisstraße und kommen zum Ortseingang von Henstedt. Hier machen wir noch einmal kurz Pause im Buswartehäuschen vor der alten Schule und schauen dem Verkehr an der verwinkelten Kreuzung zu.
Durch Bach und Wald
Der Rückweg führt an einigen schönen Fachwerkhäusern vorbei wieder hinauf auf die Geest und auf den Henstedter Berg. Von dort geht es hinab zur Twillbeeke, die sich malerisch durch ihr kleines Tal windet. Auf der anderen Seite führt ein Hohlweg wieder hinauf. Oben angekommen, laufen wir in den Ausläufer der Westermark hinein. Dieses ausgedehnte Waldgebiet bedeckt die Geesthöhen westlich von Syke und wird hier durchschnitten von der Trasse der Bahnstrecke Bremen-Osnabrück. An der Bahn angekommen düst gerade der rote Regionalexpress im Schiebebetrieb Richtung Osnabrück an uns vorbei.
Ramminghausen
Am nördlichen Waldrand liegt die Siedlung Ramminghausen. Dort wartet Magdalene's Frischemobil auf Kundschaft. Das ist die Gelegenheit, Kuchen einzusacken für den Nachmittags-Kaffee. Denn nun ist es für uns nicht mehr weit. Doch vorher queren wir einen Waldstreifen, in dem ein langes Seil an einem starken Ast hängt. Das sieht ein wenig gruselig aus, dient aber im Sommer als Schaukelseil. Hier hat sich jemand einen privaten Spielplatz angelegt. Ein Schild weist jeden darauf hin, dass er hier auf eigene Gefahr herumturnt.
Nach Hause
Von diesem Platz aus führt eine relative starke Steigung auf die Lindhofshöhe. Das Sträßchen geht dann geradeaus an einem Bauernhof vorbei auf die Umgehungsstraße zu. Die queren wir und wir laufen wieder hinab zu unserem Zuhause. Doch halt: Vorher noch schnell einen Abstecher zum Eierbauern einlegen. Der Rucksack ist leer gegessen und bietet noch Platz für ein Säckchen Kartoffeln, für Zwiebeln und Eier. So beladen geht es nun wirklich nach Hause.
Wintertage an der Hache - Tag 2 |
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Von Henstedt nach Neubruchhausen |
Sonnenwinter - Verschneite Landschaft am Fuße des Henstedter Berges (© ga&ul 2021-01)
Von Henstedt nach Neubruchhausen
Nach dem grauen Wetter vom Vortag werden alle Wanderer und Spaziergänger heute belohnt mit Sonne pur. So starten auch wir gut gelaunt zu einer zweiten Winterwanderung, und zwar am Wendepunkt der ersten, an der alten Schule in Henstedt. Dort bietet sich der Parkplatz vor der Kita zum Abstellen des Autos an.
Henstedter Berg und Gattau
Ein kleines Stück laufen wir dieselbe Strecke wie am Vortag, wieder vorbei an den wenigen erhaltenen Fachwerkhäuseern von Henstedt. Dann geht es geradeaus. Einen Weg weiter wie am Vortag biegen wir ab und laufen am Henstedter Berg entlang, auf seiner sonnigen Südseite. Auf den Blick zurück wirkt der kleine Ort wie ein Bergdorf. Doch es ist nur die Geest, die hier zum Hachetal ziemlich abrupt abfällt. Unser Weg führt am Hang entlang auf ein wunderschön restauriertes Anwesen zu. Scheune und Wohnhaus sind mit Reet gedeckt und ganz im alten Stil gehalten (Fenstergrößen, Farbe etc.). Direkt danach biegen wir nach Süden ab, denn Zwischen- und Pausenziel ist Neubruchhausen, der sehenswerte ehemalige Flecken im Hachetal, heute ein Ortsteil der Stadt Bassum. Davor sind aber einige lange Strecken über die Moorheide zurückzulegen. Doch bei dem sonnigen Winterwetter werden auch die langen Geraden nicht langweilig, zumal in den Feldern immer wieder Rehe unterwegs sind. Nicht freiwillig, denn heute sind fast überall Menschen auf den Beinen, und das Wild wird immer wieder aufgeschreckt. Unsere Freude an der Natur wird von dieser nicht unbedingt geteilt.
Durch die Gattau nach Neubruchhausen
Vor uns liegt das Waldgebiet Gattau. Doch es gibt keinen direkten Weg. Man muss von Norden kommend um drei Ecken entweder links oder rechts herum laufen. Wir laufen rechts und landen schließlich auf dem schönen Waldrandweg, an dessen Ende wir in den Wald abbiegen. Über einen Bach geht es an der anderen Seite wieder hinaus und rechts Richtung Neubruchhausen. Wir nehmen aber nicht das Sträßchen geradeaus, sondern biegen links ab und wandern auf dem Parallelweg auf den Ort zu. Wir haben jetzt die Möglichkeit, etwa drei Kilometer abkürzend links über den Jakobsberg zu laufen oder nach rechts hinunter in den Ort. Der kürzere Weg führt direkt auf die Hache zu. Wenn man die Hunde bellen hört, weiß man, dass man richtig liegt. Es sind drei Schäferhunde, gottseidank hinter einem soliden Zaun, die jeden Wanderer lauthals begrüßen, wohl eher nicht freundlich.
Neubruchhausen
Vom Jakobsberg führt ein Fußweg den Hang hinunter. Am Gasthaus Zur Post treffen wir auf die Hauptstraße, gehen ein Stückchen nach links und biegen gleich wieder rechts ab. Wir landen auf einem Parkplatz, über den wir direkt zur hässlichen, un gepflegten Kirche des Ortes gelangen. Wem gerade nach einer schönen Einkehr gelüstet, der kann von hier aus über kleine Wege das Gasthaus Am Mühlenteich ansteuern - sehr zu empfehlen, allerdings aus aktuellem Anlass geschlossen. Also suchen wir uns eine Bank, an der wir eine Rast im Stehen abhalten. Zum Sitzen ist es auch mit Unterlage zu kalt.
Nach der Pause gehen wir an der Kirche vorbei nach rechts in den Wald hinein. Im Wald nehmen wir den nächsten Weg nach links und biegen am Ende wieder links ab zur Hachebrücke. Vorsicht Holzbrücke: Rutschgefahr! Danach geht es zur Landesstraße hoch. Vorsicht beim Überqueren, man wird als Fußgänger leicht übersehen. Auf der anderen Seite führt ein Weg an einem schönen Fachwerkhaus vorbei, der Alten Oberförsterei, leider nicht zu besichtigen. Wir gehen weiter hoch zur Straße Am Steinkamp. Am Ende zweigt nach rechts ein Weg ab, den wir bereits bei anderen Wanderungen beschrieben haben (siehe hier). Wir aber laufen nach links durch das Scheunenviertel des Fleckens. Zwischen den Scheunen führt ein Weg, dem wir bis hinunter zur Landesstraße folgen. Schräg gegenüber zweigt eine Siedlungsstraße ab, auf der wir Neubruchhausen verlassen.
Nach Jardinghausen
Die Straße, eine Sackgasse, verläuft wieder ein wenig aufwärts. Am Ende führt ein Fußweg weiter in einen Wald und in ein sumpfiges Tal. Über ein paar Bretter können wir das Rinnsal in der Senke trocken überqueren. Je nach Wetter kann dieses Wegstück allerdings sehr matschig sein. Gutes Schuhwerk ist also immer unabdingbar. Auf der anderen Bachseite laufen wir nun bei zunehmender Steigung bergan. Oben treffen wir auf einen Fahrweg, in den wir nach links einbiegen. Diesem Weg folgen wir wieder hinunter in ein weiteres Bachtal. Es geht an mehreren kleinen Gehöften vorbei, bevor der Weg stark ansteigend nach links aus dem Bachtal heraus führt. Oben auf dem Geestrücken treffen wir auf ein Sträßchen. Geht man hier ein Stück nach rechts, kommt man bald an eine Bank am Waldrand. Sofern die Sonne scheint, kann man dort auf der Südseite des Wäldchens auch bei kühlerer Witterung gut eine Pause einlegen.
Unser Rückweg aber führt nach links und dem Sträßchen folgend an einem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen vorbei. Es geht wieder zur Hache hinunter. Wir queren die Hache auf einem Fußweg entlang der Hauptstraße. Nach der Brücke verlassen wir die Hauptstraße gleich wieder nach rechts. Fuldenriede heißt die Ansammlung von drei, vier Höfen, an denen wir vorbei kommen. Wir folgen auf dem kleinen Sträßchen dem Hachelauf. Nach einem weiten Bogen ertönt vor uns das bereits erwähnte Hundegebell. Wir kommen an der beschriebenen Abkürzung vorbei. Noch ein kleines Stück, und wir landen auf der Verbindungsstraße von Neubruchhausen nach Henstedt. Wir halten uns auf der folgenden Strecke strikt rechts, damit wir den entgegenkommenden Verkehr auf der schmalen, nicht ausgebauten Straße im Blick haben.
Von Wisloh zurück nach Henstedt
Wir folgen also dem Sträßchen mit aller Vorsicht. Es geht wieder einmal über einen kleinen Bachlauf. In der folgenden Rechtskurve liegt eine leicht verwunschene Hofstelle. Bei näherem Hinsehen entpuppt sie sich als Bioland-Betrieb für Gemüse und Feldfruchtspezialitäten. Mit letzteren sind vor allem Kräuter gemeint. Nach etwa 300 Metern können wir endlich die doch recht stark frequentierte Schleichstrecke nach rechts verlassen.
Wir durchqueren einen sumpfigen Waldstreifen, der die Hache begleitet. Auf der anderen Seite geht es nach links leicht bergan. Der Stegenkamp, so nennt sich dieser Weg, führt parallel zur Hache am Geestrand entlang nach Halbetzen. Auf dem Weg kommen wir an ein paar schönen Gehöften vorbei, und an einer Schar Hühner, die uns hinter dem Stallgitter dicht gedrängt anflehen, sie hinaus zu lassen. Sie würden so gern im Schnee scharren und kratzen. Doch ihr Besitzer fürchtet wohl zu Recht Fuchs und Habicht.
Am Ende des Weges laufen wir auf ein wieder einmal liebevoll restauriertes Gehöft zu, das heute eine Weinhandlung beherbergt. Wir sind an der Halbetzer Straße angelangt. Auf dem begleitenden Radweg kehren wir - wiederum die Hache querend - zum Ausgangspunkt der Wanderung an der alten Schule von Henstadt zurück.
ug 2021-01-25
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