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Wir setzen hier die Reihe der Wanderungen an der Delme fort. Dieses Mal wandern wir um das kleine Naturschutzgebier "Brammer", das im Wald südöstlich von Harpstedt liegt. Wir starten am südlichen Ende des Waldes. laufen durch den Wald zum sehenswerten Hof Meyerholz. Von dort geht es Richtung Harpstedt. Das Zentrum des Fleckens lassen wir dieses Mal rechts liegen.
Nachdem wir zweimal die Delme überquert haben, ist das kleine Tal des Purrmühlenbaches unsere Leitlinie. Ein naturbelassener Feldweg bringt uns sehr schön nach Holzhausen. Über die Landesstraße ist es dann nur noch ein kleines Stück bis zum Ausgangspunkt dieser Wanderung.
Zum Hof Meyerholz
Vom Parkplatz am Waldrand geht es direkt hinein in einen herbstbunten Mischwald. Nahezu geradeaus laufend erreichen wir eine ausgedehnte Lichtung, an deren anderem Ende der Hof Meyerholz mit seinen schönen Fachwerkgebäuden auf uns wartet. Das Haupthaus bekommt gerade ein neues Reetdach, gefördert mit EU-Mitteln. In dem Wäldchen vor dem Hof liegt eine private Gedenkstätte für die Söhne des Hofes, die in den Weltkriegen gefallen sind.
Der 800 Jahre alte Meierhof, ehemals Hof Meyerholz, wird heute bewirtschaftet von der Familie Hohnholz. Er ist Heimat der Urgroßmutter der Filmemacherin Meike Brackhahn, die einen Film über Geschichte und Menschen in Dünsen gedreht hat, zusammen mit einem Künstler aus Togo.
Am Hof angekommen fällt erst einmal ein Denkmal ins Auge. Es ist den den Söhnen des Hofes gewidmet, die in den beiden Weltkriegen ums Leben kamen. Die Texte geben uns zu denken: '...opferte er sein Leben im 2. Weltkriege für die Verteidigung seiner Heimat': Nazideutschland hat unbestritten einen Angriffskrieg geführt, geleitet vom Rassenwahn der faschistischen Gewaltherrscher. Millionen Menschen fielen diesem Wahn zum Opfer!
'Treue um Treue': Ist der Staat damals seiner Treuepflicht nachgekommen? Hat er für Leben und Gesundheit seiner Bürger gesorgt?
Nach dieser Lektüre durchqueren wir den Hof mit etwas mulmigem Gefühl. Denkt man hier heute noch so? Wenn nicht, dann sollte man eine zusätzliche Informationstafel aufstellen, die die Gechichte zurecht rückt.
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Zur Delme
Wir verlassen den Hof über die nach Dünsen führende Zufahrtsstrasse, biegen dann aber links ab in Richtung Wald. Unser Weg deckt sich hier mit dem Delmepfad aus der Reihe "Wilde Geest zu Fuß". Vor uns liegt wieder ein angenehm zu laufender, naturbelassener Feldweg, der später in eine geschotterte Forststraße übergeht. Am Eingang des Waldes lädt eine Sitzgruppe zu einer kleinen Rast ein.
Durch den Wald geht es nun zur Landesstraße nach Bassum, die wir überqueren. Aufgepasst: Auf der anderen Straßenseite führt ein leicht zu übersehender Pfad direkt nach rechts in den Wald. Wenn wir ihm folgen, kommen wir an der ehemaligen Harpstedter Oberförsterei vorbei. Heute beherbergt sie eine Tierarztpraxis.
Vo dort geht es im Bogen nach rechts auf eine parkartige Anlage zu. Hier befindet sich auch der Wohnmobil-Stellplatz von Harpstedt, direkt gegenüber vom Freibad. Linkerhand weist eine etwas verwitterte Tafel auf eine Fluchtburg hin, die hier in der Delmeniederung bestanden haben soll. Zu sehen ist davon allerdings nichts mehr.
Wir laufen also weiter und auf die Delme zu, die wir auf einer Holzbrücke überqueren. Man sollte nicht zu viel erwarten. Die Delme ist hier mehr ein Bach als ein Fluss. Neben einer ganzen Zahl weiterer Bäche entwässert sie die weiter südlich gelegenen Geest- und Moorgebiete nach Norden in die Weser.
Rückweg
Am Rand der Wohnbebauung biegen wir wieder links ab und folgen einem Weg, der parallel zur Delme hinter den Häusern entlang verläuft, bis links ein Rad- und Fußweg abzweigt. Er bringt uns wieder zur Delme zurück, die wir wieder auf einer Holzbrücke überqueren.
Wir verlassen hier das Delmetal und folgen nun dem Purrmühlenbach, der uns in einer Senke zur Rechten begleitet. Es geht ein Stück durch Wald. An einer Wegkreuzung stoßen wir auf einen Rastplatz. Wie gut, dass wir isolierende Sitzkissen dabei haben, denn die Bank ist ebenso wie der Tisch aus massivem Stein. Für alle, die gern Schach spielen: Im Tisch ist ein Schachfeld eingelassen. Aber die Figuren muss man schon selbst mitbringen
Nachdem wir unseren Rucksack erleichtert haben, folgen wir weiter dem Weg. Wieder können wir auf natürlichem Untergrund wandern. Der Feldweg verläuft in südlicher Richtung zwischen Bassumer Straße und dem Purrmühlenbach bis nach Holzhausen, wo wir mal wieder links abbiegen und auf die Landesstraße zu laufen. Wir überqueren die Straße. Vorsicht, hier wird schnell gefahren! Erneut liegt ein Feldweg vor uns, auf dem wir das letzte Stück zum Ausgangspunkt dieser Wanderung zurücklegen.
Fazit
Die Wanderung zeichnet sich aus durch einen sehr hohen Anteil an angenehm zu laufenden Feld- und Waldwegen. Es geht viel durch Wald. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Passagen mit schönen Ausblicken in die Landschaft, besonders reizvoll im Herbst, wenn sich die Blätter schon bunt gefärbt haben.
Zu sehen gibt es auch einiges, so den reizvoll gelegenen Hof Meyerholz mit seinen schönen, zum Teil reetgedeckten Fachwerkgebäuden, die Delmequerungen oder die Niederung des Purrmühlenbaches. Wer noch nie in Harpstedt war, sollte einen Schlenker in das Zentrum des Fleckens in Erwägung ziehen. Amtshof und Kirche sind sehenswert. Und Möglichkeiten zur Einkehr gibt es auch einige.
Anreise mit dem Bus
Startort wäre dann am Markt. Näheres siehe hier
Anreise mit dem Auto
Startort ist am südlichen Rand des Waldes, in dem das NSG Brammer liegt. Zufahrt von der L340. Koordinaten 52.89162, 8.63585. |
ug 2024-10-31
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