Wandern rund um Harpstedt
Muna Dünsen
Vergangene Pracht - Das Landhotel Rogge Dünsen ist seit 2021 geschlossen
(© ga&ul 2021-05) - Klick in das Bild für größere Fotos
Von der Kleinbahnstation durch die Muna zum Skulpturenpark
Unsere heutige Runde beginnt mal wieder am Haltepunkt der Museumseisenbahn 'Jan Harpstedt' in Dünsen. Wir wandern von hier aus durch das Muna-Gelände. Der Rückweg führt über den Dünsener Bach und durch den Wald zurück zur Kleinbahnstation.
Dabei verbindet diese Runde viel Natur und Wandern auf weichen Wald- und Wiesenwegen mit Einblicken in die Geschichte der Muna Dünsen, und sie bietet ein wenig Kunstgenuss im Skulpturenpark.
Eine Einkehr am Weg gibt es leider nicht mehr. Das Landhotel Rogge Dünsen ist seit 2021 geschlossen.
Start
Vom Haltepunkt der Museumsbahn Delmenhorst-Harpstedt vor dem ehemaligen Landhotel Rogge Dünsen laufen wir links der Bahn bis zum nächsten Bahnübergang. Wir überqueren die Bahn, wenig später den Dünsener Bach und die kleine Straße, die Dünsen mit Groß Ippener verbindet.
Vor uns tauchen größere Gebäude auf, die aktuell (2024) renoviert werden. Es geht hier nicht geradeaus weiter, sondern wir müssen in einem größeren Schlenker um das Grundstück herum laufen. So kommen wir in den Eingangsbereich der ehemaligen Muna (Munitionsfabrik) Dünsen, wo uns eine rote Bank empfängt, an der Kehrbesen und Kehrblech hängen. Eine schöne Idee: Jeder kann die Bank säubern, bevor er sich mit seiner Sonntagshose darauf niederlässt.
Durch das Muna-Gelände
Nach rechts geht es nicht weiter, da die hier ansässigen Gewerbebetriebe mit Zäunen umgeben sind. Also gehen wir noch ein Stückchen weiter und biegen dann rechts ab in den Bassmerhoopweg. Er führt immer am Zaun entlang. Links im Wald können wir Bunkerreste ausmachen, die von Bäumen überwachsen sind.
Bevor die asphaltierte Straße in einen mit Kopfsteinen gepflasterten Weg übergeht, biegen wir links ab und am Ende wieder links. Wir kommen hier in einen Bereich, in dem noch zahlreiche, relativ gut erhaltene Lagerbunker stehen. Dahinter schließen sich die Reste des Atomwaffenlagers an, zu denen auch ein ramponierter Wachtturm gehört, den man besteigen kann.
Zum Skulpturenpark und zum Dünsener Bach
Nachdem wir die Ruinen hinter uns gelassen haben, queren wir die Lagerstraße. Es geht nun auf einem Waldweg weiter zu der oben schon erwähnten Straße nach Ippener. Auch die überqueren wir, ebenso die direkt daneben verlaufende Bahnstrecke, um auf dem Sandweg den Skulpturengarten anzusteuern. Kurz darauf sehen wir ihn schon vor uns liegen. Am Eingang begrüßen uns drei hölzerne, engelsgleiche Figuren. Der Garten ist übrigens tagsüber frei zugänglich. Man kann ungestört hindurch schlendern und sich auf einer der Bänke dem Kunstgenuss oder leiblichen Genüssen hingeben.
Rückweg durch den Wald
Nach dieser kulturellen Pause folgen wir dem nun asphaltierten Weg, der übrigens auch nach Ippener führt. Wir biegen aber vorher links ab und überqueren den Dünsener Bach, um auf der anderen Seite zurück zum Ausgangspunkt dieser Tour zu wandern. Es geht eine lange Strecke durch den Wald. Einmal müssen wir einen Bogen um eine feuchte Niederung schlagen, bevor es wieder parallel zum Dünsener Bach weiter geht.
Dass die Gegend bei Spaziergängern beliebt ist, merken wir, als wir uns dem eingangs erwähnten Bahnübergang nähern. Wir sind nicht mehr allein unterwegs. Hier steht übrigens auch wieder eine der roten Bänke mit Besen und Schaufel. Das letzte Stück teilen wir uns mit etlichen anderen Waldbesuchern.
Fazit
Eine abwechslungsreiche Wanderung mit Ausblicken in die Geschichte - leider gibt es keinerlei Informationen hierzu - mit ein wenig Kunst und Kultur und mit erholsamen Waldwegen, die in angenehmem Kontrast zu den schmuddeligen Ruinen in einer etwas unheimlichen Umgebung stehen.
Mit etwas Glück kommt unterwegs die Museumsbahn vorbei gedampft und nimmt einen mit nach Harpstedt. Die Krönung dieser Runde, eine Einkehr im Kaffeegarten von Rogge Dünsen, ist leider Vergangenheit. Es gab Pläne zur Wiederbelebung. Aber bisher hat sich da nichts getan.
ug 2021-05-13