Wandern in Heide und Moor
Südlohner Moor, Pickerweg
Rastplatz - mitten im Südlohner Moor ... (© ga&ul 2024-08)
Wanderung von Kroge über das Südlohner Moor und auf dem Pickerweg
Durch das wilde Moor
Die Wanderung beginnt für uns in Kroge an der Grundschule. Wer von Lindloge aus startet, muss das Moor zweimal durchqueren und entsprechend mehr Strecke zurück legen (+ 4 km). vom Parkplatz aus gehen wir nach rechts die Straße hinunter, queren die Landesstraße zwischen Lohne und Diepholz und laufen immer weiter geradeaus direkt in das Moor hinein.
Ein Schild wartnt vor Waldbrandgefahr und untersagt das Betreten. Da es jedoch in der Nacht zuvor teils heftig geregnet hat, ignorieren wir das Schild. An anderer Stelle war es dann auch zur Seite gedreht. Nachdem wir den Laufgraben überquert haben, wird es abenteurlich. Wir biegen links ab in einen von hohem Gras bedeckten Weg. Am Ende kämen wir, wenn wir nach rechts gehen würden, zum prähistorischen Bohlenweg. Wir wollen uns aber erst einmal am Rand des Moores bewegen, da nach der Wiedervernässung nicht klar ist, welche Wege man mitten im Moor noch begehen kann.
Am Ende des Weges geht es ein Stück nach links bis zum nächsten Weg, der am Rand des Moores weiter führt. An der Ecke thront ein ehemaliges Telefonhäuschen (TelH78 - vielen noch als gelbe Telefonzelle bekannt) als Hochsitz auf einem fahrbaren Untergestell. Links des Weges, der übrigens auch mit Gras zugewachsen ist, sehen wir kultiviertes Weideland, rechts abgetorfte Moorflächen mit wildem Bewuchs. Es ist schon etwas unheimlich hier.
Wolfsspuren
Wir treffen nun auf den Hasendamm, gehen links, dann rechts und auf dem Tiekendamm wieder rechts weiter in das Moor hinein. Wo der Weg geradeaus nicht weiter geht, biegen wir links ab. Hier treffen wir auf Pfotenabdrücke. Sie könnten von einem Wolf stammen. Dafür spricht, dass keinerlei menschliche Fußabdrücke zu sehen sind. Allerdings sieht das Trittsiegel eher nach dem eines Hundes aus, der hier allein durch das Moor gestromert sein muss.
Wir gehen den Weg weiter, der Spur folgend - links breiten sich weite Wasserflächen aus - bis wir an eine Kreuzung kommen. Wir sind in dem touristisch erschlossenen Teil des Moores angelangt, wie man an den Wander-Wegweisern unschwer erkennen kann. Der Weg geradeaus ist gesperrt, nach rechts kämen wir auf den 2019 erbauten Bohlenweg mit vielen Infos rund um das Moor und ihm folgend zum Startpunkt bei Lindloge.
Wir lassen uns von der Bank an der Kreuzung animieren und legen hier eine Rast ein, um unseren Rucksack etwas zu erleichtern, bevor wir die Geesthöhen erklimmen und dem Pickerweg folgen.
Vom Moor auf den Pickerweg
An dem Weg aus dem Moor wird gerade (08.2024) gearbeitet. Er drohte wohl durch die Vernässung unbegehbar zu werden. Eine Sandaufschüttung soll dem begegnen. Wir arbeiten uns durch den noch sehr unebenen Untergrund, bis wir nach Querung der Dadau wieder auf festerem Untergrund weiter laufen können.
Kurz nachdem wir den Laufgraben hinter uns gelassen haben, treffen wir auf eine Asphaltstraße. Vor uns liegt ein kleines Gehöft, hinter dem es nach links auf einem Feldweg bergauf geht. Oben angekommen, zeigt uns der Wegweiser die Richtung für den Rückweg. Wir sind auf dem Pickerweg angekommen.
Bevor wir jedoch weiter wandern, besteigen wir erst einmal die Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick auf das unter uns liegende Moor und bis zu den Anhöhen auf der anderen Seite hat. Im Hintergrund sehen wir Windräder, weiter rechts einige hohe Gebäude, die wohl schon zu Diepholz gehören.
Fazit
Diese Wanderung verbindet zwei recht gegensätzliche Landschaftsformen: Auf der einen Seite weite, flache, teils wilde Moorgebiete, auf der anderen Seite die sanften, sandigen Höhen der Geestrücken, auf dem eine alte Handelsroute verläuft, der Pickerweg.
Etwas ermüdend ist der lange Anmarsch mit hohem Asphalt-Anteil von Kroge aus in das Moor. Dafür entschädigen die teils abenteuerlichen Wege durch das Moor und die immer wieder wechselnden Ausblicke auf weite Wasserflächen.
Wer es einrichten kann, sollte die Tour an einem Sonntag laufen. Dann hat nämlich das wunderschöne Café am Königsstuhl geöffnet, in dem man im Sommer herrlich unter schattigen Bäumen oder in den kälteren Jahreszeiten in der urigen Gaststube köstliche Torten oder ein herzhaftes Schinkenbrot genießen kann (nur sonntags von 14 bis 18 Uhr).
Weitere Wanderungen durch Moor und Heide
ug 2024-08-25
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