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Wandern auf der Geest

Um das Bradenholz

brade Wilde Wälder - erwarten uns, und viele schöne Ausblicke              ► Infos

Wanderung um das Bradenholz
 
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Heute ist uns nicht nach einer langen Anfahrt. Wir suchen uns daher ein Ziel vor der Haustür, das sogar mit dem Fahrrad erreichbar wäre. Das Bradenholz soll es sein. Das haben wir zwar schon einmal besucht (siehe hier). Aber erstens ist das schon drei Jahre her und zweitens laufen wir eine andere Route und erhalten so wieder ganz neue Eindrücke. Los geht's, entweder in Ristedt oder in Warwe.

Zum Waldkindergarten

Tatsächlich starten wir in Ristedt. Der Blohmbergstraße folgend lassen wir mit wenigen Schritten Ort und Asphalt hinter uns und laufen ganz Geest-gerecht auf Sand bergauf. Es folgt ein Stückchen Asphaltstraße, bevor wir in den Weg zum Warwer Sand und in den Wald abbiegen.
Am Warwer Sand ist heute an einem Freitagvormittag naturgemäß nichts los. Überhaupt treffen wir auf der ganzen Runde nur gelegentlich ein paar Gassigeher. Der Weg führt dann weiter durch den Wald zur Siedlung Warwe.
Warwe bestand ursprünglich nur aus ein paar Bauernhöfen, bis man infolge von Krieg und Vertreibung Flächen für die Geflüchteten brauchte. So ist hier, wie an vielen anderen Orten auch, eine Siedlung aus Einfamilienhäusern mit Stallungen entstanden, in denen die Menschen Schweine und Geflügel zur Selbstversorgung halten konnten. Auch einen Dorfanger mitten drin hat man nicht vergessen.
Am Ende der Siedlung steht die Heilig-Geist-Kapelle, 1961 erbaut, 2021 entwidmet. Einer unserer Enkel ist dort noch getauft worden. Seltsamerweise hat es zwischen Kirche und Friedhof, der etwa 100 Meter weiter an der Straße liegt, nie einen Fußweg gegeben. Wer von der Kirche dorthin wollte, musste an der Straße entlang laufen.
Wir biegen direkt vom Parkplatz an der Kirche in einen Fußpfad ein, der mit einer schweren Schranke abgesperrt ist. Privatbesitz!!! Wer hier eindringt, wird erschossen! Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Aber ein mulmiges Gefühl hat man schon, wenn man die Schranke passiert. Das verfliegt aber schnell, da sich der Weg ausgesprochen idyllisch einen Hang hinauf zieht. Blaubeersträucher zu beiden Seiten erinnern uns daran, dass wir im Sommer hier noch mal vorbei schauen sollten.
Oben geht es nach rechts. Wir treffen dort auf einen breiten Forstweg und hätten nun eigentlich gleich den Pfad gegenüber nehmen müssen. Der war aber irgendwie nicht so recht zu erkennen. So müssen wir ein Stück den Forstweg entlang laufen. Der Blick auf die Navi-App* zeigt uns aber, dass es gleich wieder einen Weg nach rechts gibt. Der führt zum Waldkindergarten "Baum-Kinder". Dort werden wir gleich von zwei 'Wächtern' empfangen, die genau beobachtet haben, dass wir ihren Rucksack-Parkplatz fotografiert haben. Wir können sie aber überzeugen, dass wir nichts Böses im Schilde führen.   
* Locus Map Pro: Infos hier. Auf der Website findest du auch einen Routenplaner, mit dem du flott eigene Touren zusammenstellen kannst.


    Das Bradenholz
    Das Bradenholz ist ein Waldgebiet westlich von Syke. Auf der einen Seite grenzt es an das Dorf Ristedt, heute ein Ortsteil der Stadt Syke, auf der anderen Seite liegt das kleine Tal des Hombaches.
    Die sandigen Hügel der Geest bestimmen hier das Landschaftsbild. Zum Glück wurde der Sandabbau in dem Waldgebiet rechtzeitig beendet, so dass nur eine relativ kleine Fläche zur plantagenartig bepflanzten Ebene verödet ist.
    Durch den Orkan Quimburga im Jahr 1972 wurde der Wald zu einem großen Teil zerstört, seitdem aber wieder aufgeforstet.
    Am Nordrand liegt der Warwer Sand mit seinem offenen Dünengebiet, beliebtes Ausflugsziel für Familien mit Kindern.
    Am südlichen Rand entlang verläuft der Pilgerweg von Swinemünde nach Osnabrück, die Via Baltica. Außerdem durchquert der Geestweg das Waldgebiet ebenfalls von Ost nach West.
     

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Nach Fesenfeld

Vom Waldkindergarten aus gilt es, einen recht schlammigen Pfad zu bewältigen. Aber wir sind ja wie fast immer mit wasserfestem Schuhwerk unterwegs und können so auch dieses Hindernis überwinden. Da der Weg nicht in unsere geplante Richtung verläuft, gehen wir einfach ein Stück durch den lichten Baumbestand zum Waldrand. Dort erwartet uns eine wild bewachsene Brachfläche mit Kiefern, Ginster und anderen Trockenheit liebenden Pflanzen, eine Seltenheit in unserer durchorganisierten Landschaft. Wie man an den Fotos sehen kann, hat uns diese schöne Ecke sehr angesprochen.
Der Weg führt nun südwärts parallel zum Hombach am Waldrand entlang, und wir beginnen nach einer Bank Ausschau zu halten, da sich unsere Mägen gemeldet haben und nach Futter verlangen. Manchmal hat man Glück, denn die ersehnte Bank kommt recht schnell in Sicht. Da sich inzwischen auch die Sonne durchgekämpft hat, steht einer angenehmen Pause nichts im Weg, und so werden flott Brote, Schokoriegel und Kaffee ausgepackt.
Nach der Pause laufen wir noch ein Stück südwärts weiter, dann biegen wir ab Richtung Hombach. Teils auf Wiesenwegen, teils auf Pfaden erreichen wir die Ausläufer von Fesenfeld. Hier gibt es auch einen leicht erhöht liegenden, sehr schönen Rastplatz. Doch für die Jahreszeit ist es dort zu zugig. Wir gehen weiter in das Zentrum des kleinen, schmucken Dörfchens. Dort wartet der Weihnachtsmann auf uns. Er steht die Adventszeit hindurch geduldig am Dorfplatz wie jedes Jahr.
Es finden sich aber auch noch ein paar andere schöne Fotoobjekte, so die Bremer Stadtmusikanten mit einer Katze, die mit einer Zwille ihre Verfolger zu vertreiben sucht. Oder da, vor dem nächsten Haus hängt ein wunderschöner, leuchtend gelber Weihnachtsstern über dem Gartentor.

Zurück auf Pilgerweg und Geestweg

Doch wir müssen ja noch ein Stück laufen, also weiter. Jetzt heißt es Pilgern. Denn wir verlassen Fesenfeld auf der Via Baltica, einem Pilgerweg, der von Swinemünde (Swinousje) bis nach Osnabrück führt, und der sich hier die Strecke mit dem Geest-Wanderweg teilt. Einst führte hier auch die Fahrradroute 'Geestweg' entlang. Es gab sogar einen geschotterten Seitenstreifen neben dem sandigen Hauptweg. Doch irgendwann war ein Fahrradweg auf der parallel verlaufenden Kreisstraße gebaut worden, und man hat dieses schöne Wegstück aufgegeben. Da fragt man sich doch, wie man als Radreisender die Geest erfahren soll, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn die Route gar nicht durch die Geestlandschaft geführt wird?
Am Waldrand verlassen wir den Pilgerweg schon wieder und folgen dem Geestweg durch den Wald. Er zieht sich sehr anmutig in Bögen erst durch den Wald, dann durch die Felder, dabei sanft ansteigend. Oben treffen wir wieder auf das eingangs erwähnte Asphaltsträßchen und biegen kurz darauf in die Blohmbergstraße ein, die uns zum Auto bzw. zur Bushaltestelle zurück bringt.

Fazit

Vom Warwer Sand führt der Weg durch wilde Wälder zum Weihnachtsmann. Spannend zu jeder Jahreszeit.


    Anreise mit Bahn und Bus
    Bushaltestellen: Warwe Siedlung oder Ristedt Hauptstraße. Näheres hier.
    Anreise mit dem Auto
    Ristedt, Blohmbergstraße oder Fahrenhorst, Parkplatz ehemalige Kirche
ug 2024-12-20

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