Radfahren und Wandern

Winterwandern bei Bruchhausen-Vilsen

Um den Sellingsloh

hiking Haltepunkt Sellingsloh Hier, mitten im Wald, startet unsere Wanderung
Im Sommer hält hier der Kaffkieker (Mai-Okt. 1.+3. So)

Heute, an diesem frostigen, sonnigen Sonntag, lockt uns nun schon zum dritten Mal der Sellingsloh. Das Waldgebiet, auf einer Endmoräne gelegen, erstreckt sich zwischen Hoyerhagen und Gehlbergen auf gut 200 Hektar. Buchen wachsen auf einem Großteil der Fläche. Mitten drin liegt das Naturschutzgebiet "Burckhardtshöhe", in dem der Wald wachsen kann wie er will.

Naturschutzgebiet Burckhardtshöhe
Im Kernbereich des Sellingsloh steht seit 1972 eine 16 Hektar große Fläche unter Naturschutz, die wohl nach dem bedeutenden hannoverschen Forstrat Heinrich Burckhardt (1811-1879) benannte Burckhardtshöhe. Sie ist die eigentliche Kernzone des Naturschutzgebietes und steht als aus der Bewirtschaftung herausgenommener Naturwald unter Schutz. Dabei handelt es sich um einen aus etwa 150 Jahre alten Buchen bestehenden, geschlossenen Hallenwald. Das dichte Kronendach der hier bis zu 40 Meter hohen Buchen verhindert nahezu jeden Unterwuchs.
Inzwischen soll die Fläche um 14 Hektar erweitert werden. Zusätzlich sollen weitere 70 Hektar unter Naturschutz gestellt werden, auf denen der naturnahe Buchenwald eingeschränkt bewirtschaftet werden soll.

Unser heutiger Weg führt uns bis an den Meliorationskanal, dann auf weiten Strecken außen um den Sellingsloh herum, Belohnt werden wir mit vielen Ausblicken in die umgebende Landschaft.

Stapelshorn und Gehlbergen
Wir starten mitten im Wald vom Parkplatz am Haltepunkt "Sellingsloh" der Hoyaer Bahn und laufen direkt über die Straße in den nördlich der Landesstraße gelegenen Teil des Waldes. Als wir um die Waldecke biegen, landen wir in Sibirien. So kommt uns die Niederung mit Birken im Hintergrund und verfallenen Hütten vor. Eine fremde Welt bietet sich einem hier kurzzeitig dar.

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Wir folgen dem Weg immer am Waldrand entlang und wandern schließlich wieder bergab auf den Meliorationskanal zu. Rechts von uns zieht sich die Sellingsloher Dorfstraße hin. Vor der Kanalbrücke biegen wir links ab und laufen in einem Bogen erst vom Kanal weg an der Höhe entlang, dann wieder auf den Kanal zu. Wir sind nicht sie einzigen Menschen hier. Die Gegend ist bei Hundeleuten sehr beliebt.
Direkt am Kanal führt nun ein Pfad durch den Waldstreifen, der den Kanal begleitet. An der nächsten Brücke verlassen wir den Kanal und gehen links Richtung Stapelshorn. Dabei kommen wir am 'Lüttsche Hoff' vorbei, der mit einem Campingplatz und einem Café aufwartet. Gerade ist allerdings Winterpause (1. Januar bis 9. März).
Stapelshorn punktet mit einem sehr nett anzusehenden Buswartehäuschen. Es könnte auch uns Wanderern gute Dienste leisten, falls uns gerade hier ein Gewitterschauer überraschen sollte. Hier treffen wir auch auf alte Wanderweg-Kennzeichen, dauerhaft am Häuschen oder auch auf Buchenrinde aufgemalt. Unser selbst erdachter Weg deckt sich teilweise mit dem alten Wanderweg durch den Sellingsloh.

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Hinter Stapelshorn überqueren wir erst die Bahn, dann die L330, um auf der anderen Seite wieder die Höhen zu erklimmen. Der Weg führt erst sanft dann steiler ansteigend bergan. Da wir aber den Sellingsloh umrunden wollen, biegen wir vor der Höhe rechts ab und laufen dann immer am Waldrand entlang, vorbei am ehemaligen Kalksandsteinwerk Gehlbergen.

Haltepunkt Gehlbergen
Heute ist Gehlbergen ein einfacher Haltepunkt. Südlich des Bahnsteigs befindet sich eine Sägerei. Früher wurden hier Kalksandsteine hergestellt. Vom damaligen Bahnhof Gehlbergen, welcher über eine Umfahrung mit Ladestraße verfügte, gab es eine denkbar einfache Gleisverbindung zum Kalksandsteinwerk. Von der Drehscheibe im Bahnhof wurden die einzelnen Güterwagen mit einer per Dampfmaschine angetriebenen Seilwinde zum höher gelegenen Werk hinaufgezogen. Das Seil führte direkt über die Straße. Wurde es nicht benutzt, lag es in einer schmalen, durch die Straße geführten Rinne.

Es geht nun in einem großen Bogen um das Waldgebiet herum. An der Westseite kommen wir am Jugendlandheim der Gemeinde Stuhr vorbei. Hier ist übrigens auch der Schnittpunkt zu unserer ersten Wanderung im Gebiet um Bruchhausen-Vilsen, der Wöpse-Runde. Weiter geht es, nun an der Südseite des Waldgebietes, immer von der Sonne verwöhnt. So nehmen wir denn auch bald die Gelegenheit war und entern die einzige Bank weit und breit für eine Rast in der Sonne.

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Memsen, Vorberg-Siedlung, Rückweg
Nach der sonnigen Pause macht das Wandern doppelt Spaß. Und so haben wir bald die Siedlung Memsen erreicht. Vorher können wir noch einen Abstecher zur Revierförsterei einschieben. Sie ist zuständig für sämtliche Waldgebiete um Bruchhausen-Vilsen, besteht seit 200 Jahren (Kontakt) und hat gerade eine neue Leiterin bekommen.
Dann geht es aber rechts ab mitten durch die ehemalige Domäne Memsen. Heute ist hier ein Serum- und Impfstoffwerk für tiermedizinische Anwendungen angesiedelt. Viel gibt es da aber nicht zu sehen.
Unten treffen wir auf das Sträßchen von Hoyerhagen nach Homfeld. Auf der anderen Seite laufen wir am Waldrand entlang, bis rechts ein Waldweg mündet, in den wir abbiegen. Der Weg windet sich durch den Wald, ist zum Teil aufgewühlt durch Forstarbeiten. Wenn wir das Navi nicht dabei hätten, wäre es schwierig, in diesem Teilstück die passenden Abzweigungen zu finden.

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Am Waldrand geht's links um die Ecke und geradeaus bis zum nächsten Querweg, dem wir nach rechts folgen. Nach etwa 300 Metern führt nach links ein Weg in die Vorberg-Siedlung. Zwischen dieser Siedlung und unserem Rückweg liegt allerdings der Memser Graben, den wir nur mit einem Schlenker über die L330 queren können. Also laufen wir durch die Siedlung bis zur Hauptstraße und folgen ihr über das Bächlein, bis wir am Haltepunkt Hoyerhagen wieder links abbiegen können.
Hier wartet noch eine Überraschung auf uns: Auf der Wiese am Wegesrand sind schön in aufgereiht verschiedenste Bilder zu sehen. Erst sieht es so aus, als hätten Schüler ihre Jahresarbeiten ausgestellt. Doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass hier richtige Künstler am Werk waren. Es handelt sich um die Frischluftgalerie Hoyerhagen. Unbedingt sehenswert.
Nach diesem kulturellen Leckerbissen laufen wir beschwingt den Weg weiter bis in den Wald. Hier folgen wir dem Waldweg nach rechts bis zur nächsten kleinen Straße. Auf der anderen Seite beginnt ein Pfad, der sich durch den Sellingsloh bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung schlängelt.

Wir hoffen, ihr hattet Spaß beim Lesen und Lust bekommen, den Sellingsloh auch mal zu erkunden. Viel Freude also beim Nachwandern und alles Gute für den Weg.

ug 2025-01-12

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