Asendorfer Wanderungen
An Calle und Graue
So schöne Alleen - gibt es auf der Wanderung zu sehen (© ga&ul 2024-10)
Wandern an Calle und Graue
Diese Wanderung schließt sich direkt an unsere erste Tour im Calletal aus dem Jahr 2022 an. Da sind wir in Asendorf gestartet. Dieses Mal folgen wir der Calle und der Graue bis zur Bünkemühle.
Die Tour führt durch eine sanft geschwungene, erholsame Landschaft mit vielen schönen Ausblicken, vorbei an Stationen des Warper Skulpturenpfades und am Ort der ältesten Wassermühle Niedersachsens an der Graue in Helzendorf. An der Bünkemühle können wir sonntags im Hofcafé einkehren. An den anderen Tagen ist nur der Hofladen und der SB-Eisverkauf geöffnet. Der Rückweg führt über das Bauerndorf Calle zurück nach Essen.
Start in Essen*
Wir suchen uns einen Parkplatz am Weg und folgen von dort dem Sträßchen hinunter zur Calle**. Kurz nach der Brücke biegen wir links ab in den Ehrenbruch, gerade noch rechtzeitig, bevor die rasenden Rennradler uns erreichen. Die grüßen aber im Vorbeifahren ganz freundlich.
Im Ehrenbruch folgen wir einer Allee aus Apfelbäumen, an deren Ende ein paar schöne, alte Gebäude stehen, teils in Fachwerk, teils aus Klinkern. Wir queren dann die Kreisstraße und laufen weiter südwärts durch Brebber, so nennt sich die Ansammlung von verstreut liegenden Gehöften.
* Nicht Esssn im Oldenburgischen noch Essen im Ruhrgebiet, nur ein paar Häuser in der Landschaft
** Die Calle entspringt in Asendorf und fließt von dort ostwärts in die Graue. Die wiederum fließt in den Bückener Mühlenbach, der bei Hoya in die Weser mündet..
Die weitere Strecke ist wohl der schönste Abschnitt dieser Tour. Es geht auf Feldwegen erst geradeaus, dann nach links auf eine Anhöhe, vorbei an knorrigen Buchen, mit schönen Ausblicken in das Tal der Graue und auf die ersten Häuser von Helzendorf, das einige besondere Kleinode birgt. Vorher wechseln wir auf die rechte Seite des Baches. Links vom Weg verläuft ein Bretterzaun. Es sind aber nicht gewöhnliche Bretter. Nein, sie weisen an den Enden verschiedene herausgesägte Figuren auf - Hase, Igel, Eule, ein Specht. Man muss schon genau hinschauen, damit man nicht achtlos an dieser Form ländlichen Kulturlebens vorbei läuft.
Am Ende treffen wir auf die Kreisstraße und damit gleichzeitig auf den Warper Skulpturenweg. Doch bevor wir die erste Skulptur zu sehen bekommen, liegt rechts die älteste Wassermühle Niedersachsens. Seit 860 (!) wurde hier mit der Kraft der Graue Korn gemahlen. Leider befindet sich das heutige Mühlengebäude in einem leichten Verfallsstadium, ein Mühlrad ist auch nicht mehr vorhanden.
In der nächsten Kurve leuchtet plötzlich links zwischen Bäumen etwas Buntes. Es handelt sich um die Skulptur "Hochsitz". Sie zeigt Tiere des Waldes oben auf einem Hochsitz: Jägerei verkehrt.
Helzendorf - Bünkemühle
Kurz hinter Helzendorf verlassen wir die Kreisstraße wieder und laufen direkt auf die nächste Skulptur zu, genannt "Offene Form". Sie ist wahrscheinlich die meist fotografierte, weil man sich so schön zwischen die beiden Hälften eines durchtrennten Findlings stellen kann.
Beinahe wären wir daran vorbei gelaufen, doch der Besitzer hat uns erspäht, und lädt uns ein, seinen selbst angelegten, mit diversen Sitzgelegenheiten ausgestatteten Waldpfad zu begehen. Er habe ihn auch gerade frisch gefegt. Was für eine Arbeit, aber sehr angenehm zu laufen.
An der nächsten Biegung verlassen wir das Asphaltsträßchen und wandern auf einem Schotterweg weiter, der zuerst die Calle quert und dann direkt auf den Wirtschaftshof der Bünkemühle führt. Das Hofcafé hat leider noch geschlossen. Aber wir können uns überall in Ruhe umschauen. Neben dem Café laden schöne Außensitzplätze zum Verweilen ein, und für die Kinder gibt es einen ausgedehnten Spielplatz mit Spielhaus und diversen Klettergeräten.
Bünkemühle - Calle
Von der Bünkemühle aus führt eine lange Allee auf Bücken zu, in der Ferne immer in Sicht, der Doppelturm der gewaltigen Bückener Kirche St. Materniani et St. Nicolai. Doch dahin wollen wir heute nicht mehr, sondern biegen am Ende der Allee links ab auf die nächsten Geesthöhen zu. Wir überqueren die viel unf schnell befahrene Straße zwischen Bücken und Asendorf. Auf der anderen Seite steigen wir auf zu einem Wäldchen, in der Hoffnung, dort eine Bank für die Rast zu finden. Gibt's aber nicht. Doch zwei übereinander liegende Baumstämme erfüllen den gleichen Zweck, und so machen wir uns über die Vorräte aus dem Rucksack her.
Nach dieser schönen Pause im Sonnenschein brechen wir erholt wieder auf. Doch was ist das? In einem Nistkasten am Telegrafenmast haben Hornissen ihr Quartier bezogen und alles für sich ausgebaut. Darüber kommen wir mit der Besitzerin des Grundstückes ins Gespräch. Ja, sie hättem hier in Calle eine Bäckerei mit Lebensmittelladen betrieben. Als wir um die Ecke biegen, sehen wir, den Laden gibt es noch. Er steht leer wie so viele auf dem Lande.
Im Nachbarort Bücken hat die Bäckerei Wende ihren Betrieb auf ein Minimum herunter gefahren, Bäcker Habermann hat sein kleines Café aufgegeben. So schwindet die Gastlichkleit in den Dörfern dahin, und man kann froh sein, wenn man noch eine Bank findet, auf der man eine Pause einlegen kann, wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist.
Der Rest
Da gibt es eigentlich nicht mehr so viel zu schreiben. Wir queren noch einmal die Kreisstraße und laufen bergab auf die Calle zu. Die versteckt sich hinter einem Waldstreifen, an dem wir abbiegen. Hier fehlt ein Stück Weg. Man kann aber gut auf dem Grasstreifen vor dem Wald her laufen.
Hinter der nächsten Querstraße führt ein Weg weiter, vorbei an einer sehr gepflegten Hofanlage, in der heute ein Taxi-Unternehmen seinen Sitz hat. Unten im Tal sehen wir noch einmal die Calle dahin fließen.
Vor den nächsten Gehöften müssen wir hoch zur Kreisstraße. Geradeaus gibt es keinen Weg, obwohl wir unser Auto fast schon sehen können. Oben angekommen geht es ein Stück an der Straße entlang (ACHTUNG: Kein Fußweg, Kurve! Also gut aufpassen und bei Gegenverkehr besser auf dem Grünstreifen stehen bleiben). Das sind aber nur etwa 200 Meter, dann können wir links in den Weg abbiegen, auf dem wir gestartet sind.
Fazit
Calle und Graue sind nicht viel mehr als Bäche. Doch die Umgebung drum herum ist sehr abwechslungsreich. Wiesen und Wälder wechseln sich ab, eingebettet in eine hügelige Landschaft, dazwischen immer wieder alte Gehöfte, liebevoll in Stand gehaltene Fachwerkgebäude, gepflegte Gärten und Alleen. Man merkt an vielen Stellen, dass man hier durch eine alte bäuerliche Kulturlandschaft wandert, die sich auch durch die Topografie gegen großflächige, Landschafts-verödende Nutzung sperrt.
Die größtenteils naturbelassenen Wege erfreuen Wanderers Herz und Füße. Einkehren kann man unterwegs nur am Sonntagnachmittag dafür aber sehr schön, und zwar im Café auf Hof Bünkemühle (Achtung: Winterpause vom 1.11. bis Anfang März). Aber für eine Pause ist dort immer Platz. Vielleicht findet man ja auch im Hofladen was Passendes. Der hat häufiger geöffnet.
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