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Heute sind wir mal wieder an der Hunte unterwegs. Wir wandern in den Rittrumer Bergen auf den Spuren der 'Wilde Geest'-Runden. Start ist auf dem Parkplatz des Tier- und Freizeitparks Ostrittrum. Am Ende der Tour können hier Freunde von Pommes und Currywurst auf ihre Kosten kommen, aber nur während der Saison vom März bis Oktober.
Wir empfehlen, die Runde gegen den Uhrzeigersinn zu laufen. So kann man sich auf die Highlights freuen, als da sind die Steilhänge an der Hunte und das Dorf Ostrittrum mit seinen schönen, alten Höfen. Denn unterwegs gibt es nicht so ganz viel zu bestaunen.
Zu dieser Wanderung gelangt man übrigens kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Bahnhof in Huntlosen ist zu weit entfernt, die Busverbindungen wegen der langen Umstiegs- und Fahrtzeiten indiskutabel.
Nach Geveshausen
Vom Parkplatz aus gehen wir erst einmal das Asphaltsträßchen am Tierpark vorbei gen Süden Doch schon nach kurzer Zeit biegen wir links ab und laufen ein ganzes Stück parallel zur Hauptstraße. Zwischenziel ist das kleine Dörfchen Geveshausen, das wir schon bald an einigen Häusern links von uns erkennen. Also biegen wir noch mal links ab, den Schildern des Rittrumer Bergepadd folgend.
In Geveshausen laufen wir die Hauptstraße entlang und kommen an einigen schönen Höfen vorbei. Aber auch verfallene Gebäude gibt es so einige. Die Besitzer sind alt geworden. Die Landwirtschaft ist schon lange eingestellt. Da lohnt es nicht und kostet zu viel, jedes Nebengebäude instand zu halten. Dafür fällt der Hof in der Huntloser Straße 14 umso mehr ins Auge. VillaVierzehn zeigt hier Kunst und Kunsthandwerk zum Anschauen und Mitnehmen.
Vor dem Wehe und Auf der Grad
Ein Stückchen noch die Dorfstraße hinunter, dann biegen wir wieder links ab in einen Weg, der uns hinunter zum Rittrumer Mühlbach bringt. Wir folgen dem Weg, dabei halten wir uns immer rechts, kommen an einem Hexenhäuschen in Rot vorbei und sehen von Ferne schon den Wald auf dem Wehe. Vier Gehöfte liegen hier vor uns. 'Vor dem Wehe' nennt sich die lockere Streusiedlung.
Wir nehmen den ersten Weg nach links, anfangs noch Asphalt, dann Schotter, der im Zickzack auf den Wald zu führt. Dabei werden wir aufmerksam von einem Collie beobachtet, der sein warnendes Gebell sofort einstellt, als er merkt, dass wir an seinem Besitz nicht interessiert sind. Im Wald geht es noch ein Stück geradeaus, dann biegen wir links ab in einen breiten, langweilig geradeaus führenden Forstweg. Erst als wir aus dem Wald heraus auf freies Feld kommen, wird der Weg wieder spannender. Er schlängelt sich in leichten Windungen abwärts, dabei ein kleines Bächlein querend.
Am Ende biegen wir wieder links ab und folgen nun einem Asphaltsträßchen bis zum nächsten Abzweig nach rechts. Der nächste Hof zeichnet sich aus durch akkurat gestutzte Bäume und Hecken. Es geht nun leicht bergan, so das man seine Blicke weit über die Landschaft schweifen lassen kann.
Allmählich würden wir gern mal ein wenig rasten und wünschen uns eine Bank herbei. Nun, es ist dann zwar keine Bank. Aber die zwei abgesägten Birkenstammstücke tun es auch. Ein weiteres Wandererpaar hatte nämlich gerade dort ebenfalls eine Rast eingelegt und bietet uns den Platz an. Wir kommen ins Gespräch. Sie stammen ursprünglich aus den Niederlanden, wie sich heraus stellt, leben schon seit 14 Jahren in Deutschland, und erobern ihre neue Heimat offenkundig genauso gern wandernd wie wir.
Nach der Rast geht es auf dem Weg weiter, aber nicht geradeaus, sondern rechts herum. Der Weg führt an einer großen Biogasanlage vorbei und im Bogen auf den Ortsrand von Ostrittum zu. Hier empfängt uns ein vielarmiger Wander-Wegweiser. Da wir noch nicht in das Dorf wollen, biegen wir rechts ab, verlassen den Ort gleich wieder nordwärts. Bis zu den Hunte-Abhängen liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor uns. Er führt anfangs über freies Feld. Eine Strauchhecke auf der linken Seite hält angenehm den Wind ab. Rechts erstrecken sich grüne Felder und Wiesen unter einem blauen Himmel, selten zu dieser eher winterlichen Jahreszeit. Nach einer Wegbiegung nach links laufen wir nun westwärts erst durch Wald, dann durch Äcker direkt auf die Hunte zu.
Entlang der Hunte
An Opa Krumlands Eck sind wir im Huntetal abgekommen und biegen scharf links ab. Nun folgen wir einem Weg am Waldrand entlang, der alsbald in einen Pfad übergeht, der aufwärts an den Hang führt, und dem wir nun mit seinen Windungen immer an der Hängen entlang folgen. Dabei geht es zum Teil ganz schön auf und ab. An einigen Stellen haben sich mächtige, alte Buchen mit gewaltigem Wurzelwerk im Geestsand verankert. Die Hunte zeigt sich eher von Ferne, meist versteckt hinter den Bäumen und Sträuchern am Abhang.
Inzwischen sind Wolken aufgezogen., Die Sonne versteckt sich, zaubert aber noch wunderschöne Strahlenbilder, wo sie noch Lücken zwischen den Wolken entdeckt. Leider geht dieser schöne Weg viel zu schnell zuende.
Ostrittrum
Wir sind wieder in Ostrittrum angelangt. Das schöne Ortsbild entschädigt für den viel zu kurzen Wanderpfad. Wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet, einkehren zu können. Doch die Hinweisschilder von Hof Schweers klingen allzu verlockend. Also lenken unsere Schritte fast automatisch nach links zum einladenden Eingang des Kaffeehauses. Wir haben es nicht bereut. Wirklich sehr geschmackvoll eingerichtete Räume lassen uns sofort wohlfühlen. Torte und Kaffee schmecken hier gleich noch mal so gut.
Nach dieser genussvollen Pause schlendern wir entspannt durch den Ort, kommen an einigen wirklich gekonnt im alten Stil restaurierten Gebäuden vorbei. Kein Wunder: Hier waren Fachleute am Werk. Ein Betrieb für Gartenbau und Landschaftgestaltung hat sich mitten im Ort nieder gelassen. Über einen Seitenweg kommen wir wieder an die Huntloser Straße. Schräg gegenüber geht es in das Asphaltsträßchen, das uns über den Rittrumer Mühlbach und an der Wassermühle vorbei zum Ausgangspunkt dieser Wanderung bringt.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Wanderung ist mit Bahn und Bus nur schlecht zu erreichen. Näheres siehe hier.
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