Wandern an der Hunte
Rund um Colnrade
Begegnungen - Alle treffen am Huntewehr bei Einen zusammen (© ga&ul 2022-01)
Einmal rund um Colnrade
Bestimmendes Element dieser Wanderung ist das Huntetal. Von dem schönen Dorf Colnrade aus wandern wir ein Stück in die flache Landschaft auf der Geesthöhe, bevor wir uns wieder dem Huntetal zuwenden. Wir queren die Hunte bei Colnrade. Vorbei an Wil-Lies-Blick geht es hinauf auf die Geesthöhe. Linksseitig - die Hunte fließt nach Norden - also südwärts müssen wir ein ganzes Stück an einer Landstraße entlang laufen. In Einen-Siedlung können wir die Straße verlassen. Unten im Huntetal steuern wir auf Feldwegen das nördlich von Colnrade gelegene Wehr an, streifen dabei das Dörfchen Einen mit seiner alten Dampfmühle.
Auf einem naturbelassenen Weg wandern wir nun wieder nordwärts. Hinter dem Lehnshof in Austen geht es wieder einmal hinauf auf die Geesthöhe. Eine kleine Straße bringt uns oben zurück nach Colnrade. Hier wartet ein kleiner Rundgang durch das Dorf auf uns. Leider hat der Gasthof Schliehe-Diecks seit Oktober 2021 - wie so viele andere vorher schon - seine Pforten geschlossen. Die Gründe kann man hier nachlesen. Einkehren kann man werktags aber noch im Dorfladen mit kleinem Café oder im Café des Ofenhauses, hier auch am Sonntag-Nachmittag.
Die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht praktikabel: Zu lange Anfahrtswege, zu lange Umstiegszeiten.
Am Eglinger Platz vorbei zum Huntewehr
Wir parken am Friedhof mitten in Colnrade. Hier befindet sich übrigens auch die Bushaltestelle 'Colnrade Schule', falls man allen Widrigkeiten zum Trotz dennoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Colnrade heben wir uns für später auf, starten sofort in unsere Wanderung. Über die Schulstraße und den Kieselhorster Weg lassen wir den Ort schnell hinter uns. Am Sportplatz biegen wir links ab, laufen auf die Straße nach Beckstedt zu. Die Strecke ist etwas eintönig. Doch das soll sich bald ändern. Aber erst einmal müssen wir noch bis zum Eglinger Platz an der Straße entlang laufen, die hier leider weder Fuß- noch Radweg besitzt. Eine Weile halten wir uns in dem schön gestaltete Gelände auf, das mit großer Schutzhütte, Sitzplätzen und Toilettenhaus (jetzt im Winter geschlossen) für die Rast auch größerer Gruppen ausgestattet ist.
Am Ende geht es noch einmal über die Kreisstraße und gegenüber auf einem Asphaltsträßchen weiter, dass sich nach dem nächsten Querweg als Feldweg fortsetzt. Der führt auf ein Wäldchen zu. Hier gehen wir erst rechts, dann uns links haltend um ein Waldstück herum. Der Weg führt hinunter in das Huntetal. Rechterhand liegt der Hof Bahrs. Wir gehen links und befinden uns nun auf dem Hunte-Radweg, dem wir bis kurz vor Colnrade folgen. Zwischen den ersten Häusern biegen wir rechts ab und laufen nun direkt auf das Wehr zu.
Von Wehr zu Wehr
Auf der anderen Seite geht es auf einem Fußweg weiter auf den Wald zu. Im Wald steigt der Weg an. Hier kommen wir an Wil-Lies-Platz vorbei. Eine Bank lädt zum Verweilen ein, aber nicht uns. Wir haben schließlich noch ein gutes Stück vor uns. Oben zieht sich der Weg noch ein Stück am Wald entlang, bis er auf die Kreisstraße trifft. Wir gehen auf dem Radweg nach rechts, queren die Straße und biegen gegenüber in die Straße nach Goldenstedt ein. Leider müssen wir nun ein ganzes Stück an der Straße auf dem begleitenden Radweg laufen. Es gibt keine Alternative.
Nach etwa einem Kilometer können wir endlich die Straße verlassen. Am Beginn der Siedlung Einen biegen wir links ab in einen Feldweg, der wieder hinunter in das Huntetal führt. Am Ende schwenkt der Weg nach rechts. Er folgt nun dem Huntelauf erst am Wald entlang dann durch Wiesen, bis es wieder bergauf geht. Wir streifen die Bauernschaft Einen, gehen aber gleich nach den ersten Häusern wieder nach links von der Höhe hinunter in das Huntetal. Ein von Bäumen gesäumter Feldweg bringt uns zum nächsten Huntewehr.
Vom Wehr zurück nach Colnrade
Am Wehr angekommen, stellen wir mal wieder fest, wie schön das Huntetal doch ist trotz der eher trüben Witterung zum Zeitpunkt unserer Wanderung. Auf der anderen Seite kommt uns ein Radfahrer entgegen. Er legt ebenfalls einen Stopp am Wehr ein. Wir kommen ein wenig ins Gespräch, rätseln beide, welche Funktion wohl mal die Gebäude mit dem großen Schornstein in Einen hatten. Im Internet finde ich nur einen Hinweis in einer Karte, dass dort mal eine Mühle war, die mit einer Dampfmaschine angetrieben wurde.
Als wir dort so im Gespräch stehen, kommt noch eine Reiterin hinzu, die ihr Pferd am Zügel über den Wehrsteg geführt hat. Was für ein Menschenauflauf. Auf dem weiteren Weg kommen uns noch zwei Wanderer entgegen. Mehr Menschen haben wir an diesem Tag auf dem Weg nicht getroffen.
Aber es plagt uns noch etwas anderes. Wir würden gern eine Rast einlegen, haben aber bisher keine Gelegenheit zum Sitzen gefunden. Auf der anderen Talseite liegt wieder ein Waldstück. Vielleicht haben wir dort Glück. Letztendlich müssen ein Findling und ein Baumstumpf herhalten. Wir gut, dass wir immer wasserfeste Sitzunterlagen dabei haben. So können wir unsere Hasenbrote und ein paar kleine Leckereien mit schönem Ausblick auf das Huntetal verzehren.
Nach der Rast laufen wir auf einem Wiesenweg weiter auf Austen zu. Dort müssen wir ein Stück durch den Lehnshof
gehen, um auf den weiter führenden Weg zu gelangen. Er führt gleich hinter dem Hof bergan hinauf zu einem Sträßchen, das von Barnstorf her kommend auf Colnrade zuführt. Also heißt es für das letzte Stück wieder: Pflaster treten auf etwa einem Kilometer Länge.
Colnrade
Bereits von weitem sehen wir die Gebäude der Hoco-Mühle vor uns aufragen. Sie besteht seit über einhundert Jahren und bietet eine breite Palette von Mühlenprodukten, vom Kraftfutter das liebe Vieh bis zum Müsli für den gesundheitsbewussten Menschen. Nebenbei betreibt man auch noch Handel mit allem, was in der Landwirtschaft so benötigt wird. Die Geschichte des Betriebes beginnt mit dem Bau einer Windmühle. Als die abgebrannt ist, hat man eine Dampfmaschine mit 40 PS als Antrieb installiert. Später ersetzt der Elektromotor die Dampfkraft.
Unser Weg führt uns hinter der Mühle entlang. Nach Queren der Hauptstraße kommen wir bei unserer Runde durch den Ort an der St. Marien-Kirche vorbei, leider nicht zugänglich. Ebenfalls geschlossen ist die ehemalige Bäckerei und das spätere Restaurant Schliehe-Diecke´s, und zwar bereits seit Oktober 2021. Da es Sonntag ist, hat auch die Backstube zu. Doch der Ortskern mit zum Teil schön hergerichteten alten Gebäuden erfreut uns auch so. Dass einige Gebäude so gut ausschauen, ist einem florierenden Betrieb zu verdanken, dem Ofenhaus Colnrade. Dort soll es auch ein Café geben. Das haben wir dann aber nicht mehr ausprobiert. Vielleicht ein anderes Mal. Es ist spät geworden und wir steuern unser Vehikel an, dass uns wieder nach Hause bringen soll.
Fazit
Höhepunkt dieser Wanderung ist der schöne, kleine Ort Colnrade. Kleinere Highlights sind die Huntequerungen an den beiden Wehren. Hier haben wir allerdings jeweils einen Platz zum Verweilen vermisst. Auf der ganzen Strecke haben wir neben der Rastmöglichkeit auf dem Eglinger Platz nur eine Bank gefunden, an Wil-Lies-Platz.
Nicht so angenehm sind auch die beiden langen Passagen an Straßen. Dafür gab es zum Ausgleich ungleich mehr Strecken auf weichen, angenehm zu wandernden Feld- und Wiesenwegen, dazu viel Ruhe und zahllose schöne Ausblicke in das Huntetal.
Für die Anfahrt muss man ein Auto zur Verfügung haben. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht praktikabel, zu lange Umstiegszeiten und dadurch zu langer Fahrtweg. Für eine Verkehrswende und einen Klimawandel gäbe es in diesen ländlichen Regionen also noch großen Nachholbedarf, da von den schlechten ÖPNV-Verbindungen nicht nur wir Wanderer betroffen sind.
. ug 2022-01-23
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