Achtbrückenrunde
An der Oste von Zeven bis Bremervörde
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Tourbeschreibung
Achtbrückenrunde? Es sind deutlich mehr Brücken, die wir auf dieser Tour passieren. Doch acht Brücken braucht es allein für die Oste-Überquerungen. Da wären dann noch die Twiste, die Bever, die Mehde Aue, der Oste-Hamme-Kanal... Trotz der Geesthöhen hat man es also viel mit Wasser zu tun. Das macht diese Tour so reizvoll. Es ist übrigens eine Doppelrunde, eine Acht, genau genommen. Schnittpunkt ist das schöne Dorf Ober-Ochtenhausen.
Anreise
Wer mit der Bahn anreisen möchte, muss in Bremervörde starten. Bremervörde ist erreichbar von Bremen aus über Bremerhaven, von Hamburg aus über Buxtehude. Startort unserer Radrunde war allerdings Zeven. Ob man hier irgendwann wieder mit der Bahn anreisen kann, steht noch in den Sternen. Die Bahnstrecke Rotenburg-Bremervörde wird zwar auf den neuesten Stand gebracht, aber nur für den Güterverkehr. Also bleibt nur das geliebte Auto. Es findet allerdings auch problemlos einen Parkplatz im Innenstadtbereich.
Hinfahrt
Die eigentliche Runde beginnt an der St. Viti-Kirche. Ab hier folgen wir der Mehde Aue durch ein idyllisches, von Buchen bestandenes kleines Tal, schön schattig an heißen Sommertagen. Doch nach Überqueren der Oste geht es hinaus aus dem Tal und hinauf auf den ersten Geestrücken. Meinstedt heißt der nächste Ort.
Von hier radeln wir in nordwestlicher Richtung auf ruhigen Straßen auf Selsingen zu. Unterwegs fließt einmal die Twiste unter unseren Reifen hindurch. Bei Twistenbostel ist das. So heißt hier auch die Straße. Es geht mal über freies Feld, mal durch kleinere Wälder. In Selsingen gelüstet es uns nach einer Kaffee-Kuchen-Pause. Obwohl wir die Dorfstraße rauf und runter fahren, verpassen wir das kleine Café von Bäcker Gilbert im Penny. Aber Landbäckerei Rohde im Edeka tut's auch.
Danach folgt ein Umweg über die langweilige Kreisstraße nach Ober-Ochtenhausen. Um ihr nicht weiter folgen zu müssen, biegen wir spontan rechts ab und radeln durch ein Waldgebiet auf die B71 zu. Dort angekommen fahren wir ein kleines Stück links, um gleich darauf rechts in den Weg zum Campingplatz Duxbachtal einzubiegen - mit Badesee!. Am Platz vorbei radelnd biegen wir links in den Bockhorster Weg ein. Er bringt uns direkt zum wunderschönen Hofcafé Appolonia Hus - leider geschlossen - und weiter nach Plönjeshausen. Hier folgen wir nicht der offiziellen Wegweisung nach Bremervörde, sondern nehmen den Weg durch den Beverner Wald. Leider ist der etwas grobschotterig angelegt, gut für schwere Forstmaschinen, schlecht für Radfahrer. Dafür ist dieser Weg abwechslungsreicher und der Wald spendet erholsamen Schatten. Auch in Hesedorf vermeiden wir die Hauptstraße, nehmen lieber noch einen kleinen Umweg in Kauf. So rollen wir auf kleinen Sträßchen schließlich ganz entspannt nach Bremervörde hinein direkt auf den Hafen zu.
Bremervörde
Der Hafen mit Uferpromenade ist wirklich sehenswert wie auch der anschließende Vörder See. Wer mag, kann ihn umrunden. Anschließend bietet der kleine Fußgängerbereich Gelegenheit zur Einkehr ohne Straßenlärm. Leider ist der Rest des Zentrums nicht so angenehm, rollt doch der gesamte Durchgangsverkehr auf den Bundesstraßen 71 und 74 mitten durch die Stadt. Wenn man etwas mehr über die Gegend erfahren möchte, sollte man noch beim Bachmann-Museum für Regionalgeschichte vorbei schauen, bevor man Bremervörde wieder verlässt. Es ist im ehemaligen Stadtschloss untergebracht.
Rückfahrt
Vom Museum aus steuern wir direkt die Oste an und radeln auf anfangs guten, später eher abenteuerlichen Wegen direkt am Fluss aus der Stadt hinaus. Über eine schotterige Wegeverbindung erreichen wir die K102 und auf ihr bald darauf Spreckens. Hier wird es wieder schotterig. Ein landwirtschaftlicher Weg bringt uns immer nah der Oste nach Minstedt. Entlang der Landstraße mit Radweg geht es je nach Wind flott oder mühsam nach Sandbostel, wo wir links abbiegend wieder die Oste überqueren. Hier sollte man, sofern der Tagesplan noch Luft hat, die Gedenkstätte für das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag X B und das Außenlager des KZ Neuengamme besuchen.
Von Sandbostel aus verläuft der Weg - übrigens wieder mal halbe Strecke Schotter - schlängelig parallel zur Oste, um sie kurz vor Ober-Ochtenhaus zu queren. Nun fahren wir auf der anderen Seite weiter, über Granstedt und Lavenstedt nach Eitzmühlen. Hier unbedingt ein Päuschen einlegen und, wenn das Café der Landfrauen geöffnet hat, dieselbige mit Torte versüßen. Erhitzte Gemüter können sich vorher abkühlen mit einem Fußbad in der Oste. Eine sandige Badestelle lädt dazu ein.
Anschließend geht es auf die letzte Etappe, bevor wir wieder Zeven erreichen. Auf schnurgerader Landstraße radeln wir auf Godenstedt zu, queren hinter dem Ort die Bahnstrecke Zeven-Bremervörde und erreichen bald darauf die Bundesstraße 71. Wir müssen ihr einen guten Kilometer lang folgen. Es gibt keine Alternative. Dann biegen wir wieder links ab und erreichen Zeven über Nebenstraßen. In Brauel können wir wählen: Entweder schnurgerade direkt in die Stadt heinein oder mit einem Schlenker zur Mehde Aue und an ihr entlang durch schattigen Buchenwald zurück in die Stadt. Übrigens: Das Stück sind wir auch schon auf dem Hinweg gefahren. Zum Zeitpunkt unserer Tour war allerdings die Brücke über die Mehde Aue gesperrt, so dass nur die erste Alternative möglich war.
Zeven
Auch in Zeven ist der Fußgängerbereich in der Innenstadt bescheiden. Dafür gibt es reichlich Parkplätze. Rund um die Lange Straße tummeln sich noch relativ viele Geschäfte: Mode, Haushaltswaren, Blumen, Brillen, Fahrräder und einiges mehr werden geboten. In direkter Nachbarschaft decken Famila und Aldi den täglichen Bedarf. Wir haben hier unser Abschlusseis im Santin genossen. Die Erdbeeren waren allerdings sauer und nicht klein geschnitten. Erdbeersauce gab's auch nicht. Etwas mager. Unbedingt sehenswert: Die St. Viti-Kirche und die Gebäude des ehemaligen Klosters mit dem kleinen aber feinen Museum zur Stadtgeschichte, Eintritt frei!
ug 2020-07-31