Wandern in Syke
Rund um die Westermark
Syke Rund um die Westermark (13 km) - Klick in das Bild für größere Fotos (© ga&ul 2020-0§)
Heute geht es in das zweite Syker Waldgebiet, dieses Mal westwärts, in bzw. um die Westermark. Das Schöne für uns: Wir können gleich von zuhause aus loswandern. Natürlich kann man bei einer Runde an nahezu jedem Punkt einsteigen. Wir beginnen die Tour auf der Lindhofhöhe nahe des Sprachheil-Kindergartens Zauberblume. Schräg gegenüber gibt es übrigens auch einen ehemaligen Bauernhof, bei dem man Eier, Zwiebeln und Kartoffeln in guter Qualität zu günstigen Preisen erwerben kann. unseren 'Eierbauern'.
Lindhofhöhe
Wir laufen also los, um den Kindergarten herum und geradeaus in eine scheinbare Sackgasse. Ein kleiner Verbindungsweg führt auf die Brücke über die Eisenbahnstrecke Bremen-Osnabrück. Hinter der Brücke queren wir die Straße. Von rechts erreicht uns hier übrigens auch der Weg, den man vom Bahnhof Syke nehmen würde. Wir laufen nun ein Stück an der Bahn entlang direkt in den Wald hinein, biegen gleich rechts ab in einen sich schlängelnden Fußpfad. Bevor er auf den Hauptweg trifft, gehen wir wieder nach rechts an einer Lichtung entlang auf den östlichen Waldrand zu. Wir wollen ja schließlich die Westermark umrunden und nicht mitten hindurch laufen.
Kurz darauf finden wir uns am Waldrand wieder und folgen ihm teils am Feldrain teils auf einem ungepflegten Waldweg mit Bewuchs, vielen Ästen am Boden nach den Winterstürmen und einigen umgestürzten Bäumchen. Es geht immer weiter am Waldrand entlang. Nach Queren der Bassumer Landstraße wird der Weg besser. Vorbei an den Gewächshäusern der Gärtnerei Meyer queren wir kurz darauf einen Weg, der aus dem Wald kommend nach rechts auf Syke zu läuft.
Kurz nach Passieren der Nordwohlder Straße haben wir auch schon den nördlichsten Punkt unserer Runde erreicht, gleichzeitig auch das Ende des Waldgebietes. In der Mitte diese Walddreieckes liegt das Gelände des Schützenvereins Pestinghausen-Högenhausen-Leerßen. Das meint also die Abkürzung PHL auf dem Hinweisschild an der Landstraße. Der Wald öffnet sich nun nach Westen, und vom Weg aus hat man einen schönen Blick in die wellige Landschaft. Da kommen ein paar frisch gefällte, saubere Buchenstämme gerade recht für eine kleine Rast mit Ausblick, zumal Bänke bisher Mangelware waren.
Auf nach Bramstedt
Nach kurzer Verschnaufpause und Wegstrecke überqueren wir erneut die Nordwohlder Straße. Hier taucht nun ein bunter, umfangreicher Gebäudekomples zur Rechten vor uns auf, der Westflügel. Die ehemalige Syker Jugendherberge beherbergt heute die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für Menschen mit psychiatrischen Krankheitsbildern. Übernachten kann man hier immer noch. Man sollte sich aber vorher anmelden. Doch der Komplex hat sich gewaltig verändert. Aus der herunter gekommenen Herberge ist ein farbenfrohes, vielgestaltiges Ensemble von Werkstätten, Wohn- und Seminargebäuden in anthroposophischer Farbabstufung entstanden. Wir sind hier vor Jahren auf einer Fahrradtour gelandet. Unsere Landkarte wies das Gebäude damals noch als Jugendherberge aus. Da wir wohl nicht die ersten waren, denen es so erging, haben die Betreiber sich darauf eingestellt, und halten heute noch Räume zum Übernachten vor. Wir wurden jedenfalls freundlichst aufgenommen und bestens versorgt.
Immer mit Blick auf die Landschaft wandern wir nun weiter und treffen dabei auf den Glockenweg, eine der sehr empfehlenswerten Wanderrunden der Gemeinde Bassum. Leider ist ein bisher sehr idyllischer Wiesenweg durch landwirtschaftlichen Verkehr arg zerfahren und matschig, so dass man dieses Teilstück des Glockenweges nur am Feldrain entlang passieren kann. Danach geht es auf Asphalt bis nach Klein Bramstedt. Hier versteckt sich nämlich ein gastronomischer Geheimtipp, Grillimbiss und Baguetterie Bramstedt. Doch montags ist geschlossen. So müssen wir den Besuch wohl auf später verschieben. Dafür gibt es leckere Pizza- und Zimtschnecken auf die Hand im Hofladen des Biolandhofes Steding ein Stück die Hauptstraße hinunter. Eine Bank an der Scheunenwand, Hühner auf dem Hof und Wasser aus unseren Trinkflaschen lassen uns die Rast genießen.
Von Bramstedt zurück zur Lindhofhöhe
23Zufrieden und gestärkt machen wir uns kurz darauf wieder auf den Weg. Er führt uns nach einem Stück an der stark befahrenen Bassumer Straße entlang nach rechts auf einen grasbewachsenen Weg, der direkt auf Hansi's Weihnachtsbaum-Plantage zu führt. Hier haben wir im Winter schon einmal bei einer Wanderung auf dem Glockenweg Rast bei Glühwein und Bratwurst eingelegt (siehe hier). An der Plantage halten wir uns rechts. Doch nun heißt es aufgepasst! Dem Landwirt, der hier die Felder bewirtschaftet, ist es aus uns unerfindlichen Gründen in den Sinn gekommen, den Weg unter zu pflügen, der hier seit Jahrhunderten in die Westermark führte. Inzwischen hat sich wieder ein Trampelpfad gebildet, den es nun zu finden gilt. Über ihn erreicht man an einer Waldecke den alten Weg in den Wald. Nach einem Stück am Waldrand biegen wir links in den Wald ein und erreichen immer parallel zur Bahnstrecke laufend wieder den Ausgang und die Brücke über die Bahnstrecke. Wer am Bahnhof Syke gestartet ist, muss hier die Straße queren und mit einigen Schlenkern weiter parallel zur Bahn den Syker Bahnhof ansteuern. Wir gelangen durch die Siedlung und hinter dem Kindergarten entlang zurück zum Ausgangspunkt dieser Wanderung.
Fazit
Dies ist keine spektakuläre Wanderung mit großen Steigungen, eindrucksvollen Gewässern oder Sehenswürdigkeiten. Dafür läuft man zum größten Teil sehr angenehm auf weichen Waldwegen und Pfaden, braucht keine Berge zu erklimmen, hat aber dennoch viele schöne Ausblicke in die umgebende weite Landschaft. Es gibt eine Reihe schöner alter Höfe zu sehen, eine nach anthroposophischen Gesichtspunkten umgestaltete ehemalige Jugendherberge, man kann unterwegs einkehren oder sogar übernachten.
ug 2020-03-07