Rennradtouren
Moor und Geest
Moor und Geest - Hier Sieden an der Siede (fotos © ug 2019-08)
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Rennradtour von Lemförde über Kirchdorf nach Syke
Diese Tour führt nach abwechslungsreicher Fahrt entlang des Stemweder Berges in weite, leere Niederungsgebiete. Das ist gut für die Seele und zum Abschalten. Doch Kalorienspender sollte man auf den nächsten 40 Kilometern schon selbst dabei haben, ebenso wie eine gut gefüllte Wasserflasche. In Bezug auf die Windrichtung ist ebenfalls eine vorausschauende Planung angesagt. Denn der Wind sollte einem hier nicht unbedingt entgegen blasen. Ach ja, Abschnitte auf Landesstraßen ohne Radweg lassen sich nicht vermeiden, da man sonst wegen der Fließe und Moore große Umwege fahren müsste. Der Verkehr hält sich aber tagsüber in Grenzen.
Abwechslungsreicher wird die Strecke erst wieder, wenn wir gen Bahrenborstel die Geest erklimmen. Hier wartet auch schon Bäcker Niemeyer auf uns, bei dem wir auftanken können. Von einem Stopp in der Filiale in Kirchdorf ist abzuraten: Trostlos, draußen wie drinnen Supermarkt-Tristesse.
Hinter Kirchdorf wartet dann noch ein Stück Landesstraße. Doch dann können wir bei der Fahrt entlang der Siede wieder einem kleinen, windungsreichen Sträßchen folgen. Besonders sehenswert hier: Das Dörfchen Sieden mit seinen gepflegten Fachwerkhäusern. Der Siede folgen wir allerdings nicht bis zur Quelle. Wir verlassen sie bald hinter Siedenburg wieder, um nach Durchquerung der Geest-'Hochebene' über die B6 hinweg in das schöne Vilsen hinab zu rollen. Nach einer weiteren Pause im schönen Bäckereicafè Orlamünde geht es schließlich am Rande der Geest direkt zurück nach Syke oder Bremen (+ 25km).
Wer es ausführlicher mag, liest hier weiter:
Start in Lemförde
Ausgangspunkt meiner Rennradtour ist die kleine Siedlung östlich der Bundesstraße 51 zwischen den beiden Autobrücken nach Lemförde, denn hier gibt es eine gut ausgebaute Unterführung nur für Fußgänger und Radfahrer: Eindeutig der angenehmste Weg, um direkt in das Zentrum des Städtchens zu radeln oder zu laufen. Wer mit der Bahn anreist, fährt vom Bahnhof aus über die Bahnhofstraße zur Hauptstraße und dort links Richtung Zentrum. Das war die Anfahrt. Über die Kochstraße verlassen wir Lemförde wieder und halten uns ostwärts Richtung Brockum. Hier können alle, die noch nicht ausgiebig gefrühstückt haben, ihr Frühstück sehr schön nachholen in der Bäckerei Overmeyer 'An der Esse/Am Backhaus'.
Durch die Einöde
Hinter Oppenwehe queren wir nach einem Stück Fahrt auf der Landesstraße den ersten Entwässerer der diversen Moorgebiete, den Großen Dieckfluss. Nun geht es wieder auf kleineren Straßen weiter auf Preußisch Ströhen zu. Das umfahren wir aber, queren dabei Große und Kleine Aue. Die Landschaft ist zwischendurch abwechslungsreicher, Wäldchen, Weiden und Felder wechseln sich ab. Nachdem wir die Wickriede überquert haben, geht es für 15 Kilometer wirklich in die weiten Niederungen mit langen Geraden bis zum Horizont. Unterwegs ziehen nur ein paar Einzelgehöfte an uns vorbei.
Erst in Darlaten treffen wir wieder auf so etwas wie eine dörfliche Siedlung. Nachdem wir bisher gen Osten geradelt sind, wendet sich nun unser Weg in nördliche Richtung auf die erste Pausenstation zu, im Stammhaus der Bäckerei Niemeyer in Bahrenborstel. Ab Scharrenburg geht es über Kirchdorf noch einmal in östlicher Richtung, leider großenteils auf Landesstraßen. Wald- und Moorgebiete mit unbefestigten Wegen lassen dem Rennradler keine Alternative.
Entlang der Siede
Die Siede erreichen wir in Vogtei, kurz bevor sie ihr Wasser in die Große Aue ergießt. Wir haben ab hier wieder landwirtschaftliche Wege unter den Reifen, relativ neu und glatt. Das Radeln wird zum Genuss. Der Landkreis Nienburg hat hier ein schönes Wegesystem geschaffen mit hevorragender Ausschilderung. In Sieden treffen wir auf einige schön restaurierte kleine Fachwerkgehöfte und das äußerlich schöne und einladende Gasthaus Grube. Leider ist es geschlossen, wie so viele Landgasthöfe.
Kurz hinter Sieden queren wir die Bundesstraße 214 und erreichen wir bald auf weiterhin schönen Wegen Siedenburg. Hier sollte man einen Blick in die Natur- und Schaubäckerei werfen. Auch der ehemalige Amtshof, der heute als Rathaus dient, ist sehenswert. Die Wassermühle an der Siede existiert leider nur noch als Wohngebäude. Für den weiteren Weg nehmen wir nicht die Straße nach Päpsen sondern verlassen Siedenburg auf der Hauptstraße in westlicher Richtung, biegen aber noch vor der Siede rechts ab in den Weg, der das Flüsschen begleitet. Er führt kurze Zeit später durch ein kleine Waldgebiet, durch das sich der Päpser Bach malerisch schlängelt. Der Weg ist hier geschottert, aber gut befahrbar. Am Ende des Waldes treffen wir auf die Kreisstraße, die wir kurz darauf in Uepsen wieder verlassen, um über diverse kleine Ansiedlungen an Scholen vorbei Vilsen jenseits der Bundesstraße 6 anzusteuern.
Heimatliche Gefilde
In Vilsen kann/sollte man dem Kaffeehaus Orlamünde in der Bahnhofstraße einen Besuch abstatten. Kaffee und Kuchen schmecken sehr lecker. Auch die Hackepeter-Brötchen sind nicht zu verachten. Und nicht zu vergessen: Eine sehr freundliche Bedienung. Man bekommt das Bestellte auch nach draußen gebracht.
Wer mag, kann noch eine Runde durch den zum Teil sehenswerten Ort drehen. Wir verlassen den Flecken aus den beiden zusammen gewachsenen Dörfern Bruchhausen und Vilsen ziemlich direkt Richtung Berxen (siehe Track). Nach einer kurzen Passage auf dem Radweg an der Landesstraße biegen wir rechts in ein Sträßchen ein, das bis Uenzen neben der Bahnstrecke Syke-Hoya entlang führt. Mit ein bisschen Glück kommt einem zwischendurch der Kaffkieker entgegen. Damit wir nun nicht immer nur stur geradeaus radeln müssen, schlagen wir einen kleinen Bogen über Nebenwege nach Süstedt. Hier wäre noch die Noltesche Mühle eine kleine Rast wert, zumal der Mühlenteich bei warmen Wetter für Abkühlung sorgt. Ab Süstedt folgen wir wieder der Kreisstraße nach Wachendorf. Im Kreisel dort die zweite Ausfahrt nehmen. Nach einem kurzen Stück bergauf zweigt rechts ein asphaltierter Weg ab, von dem man sich bis Syke leiten lassen kann.
Wir dagegen nehmen die nächsten Abzweigung nach links, Ziel Heiligenfelde, landen kurz darauf auf der Königstraße, die uns zur B6 führt, queren sie und radeln auf der anderen Seite nach Clues und in das Hachetal hinab. Dem Sträßchen folgen wir - immer an der Hache und im Tal bleibend - bis Steimke. Hier zweigt links ein Fuß- und Radweg ab, der Hans-Mennel-Weg. Er führt durch ein kleines Wäldchen wieder über die Hache. Am Ende rechts abbiegen und geradeaus in die Hauptstraße der kleinen Stadt rollen. Der Bahnhof liegt westlich der Innenstadt.
ug 2019-08-06