Wasserrunden
Bunker und Weserstrand
Harriersand Ein wenig Meer - Weser vor Harriersand (© ug 2019-08)
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Rundtour von Lemwerder über Vegesack, Harriersand, Brake, Berne und Elsfleth
Wer es ausführlicher mag, liest hier weiter:
Start mit Nebelschwaden
Wir starten unsere Tour in Altenesch. Altenesch ist aber nicht nur unser Startort, sondern war vor langer Zeit auch ein Schlachten-Ort. Die Stedinger und ihre freie Bauernrepublik wurden hier niedergemetzelt durch ein Kreuzfahrerheer des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen. Darauf kommen wir aber später noch, wenn wir Berne erreichen. Jetzt wollen wir erst einmal auf die andere Seite, ins Bremische. Doch es ist gar nicht so einfach, an die Weser zu kommen. Inzwischen gibt es zum Glück einen Weg, der am Südende der Rollbahn des ehemaligen Flugplatzes vorbei zur Weser führt.
Hier empfängt uns nach kurzer Wegstrecke die endlos lange Grafitti-Galerie. Mit gemischten Gefühlen lassen wir die Werke junger Künstler an uns vorbei gleiten. Die Weser auf der anderen Seite des Weges bietet das Kontrastprogramm, hüllt sich noch in Nebelschwaden.
Vegesack-Harriersand
Nachdem uns die Fähre für kleines Geld sicher an das andere Ufer befördert hat, wenden wir uns gleich nach links. Ein Stück gleiten wir unter den Bäumen der Vegesacker Weserpromenade leicht und eben dahin. Dann geht es ordentlich bergauf auf das hohe Ostufer der Weser. Die Hauptstraße vermeidend suchen wir uns einen Weg durch Wätjens Park. Unverständlich, warum hier kein Radweg angelegt ist. Wer möchte schon gern als Radfahrer in den Abgasen der Hauptstraße schwelgen? Hügelig und im Grünen, so stellt sich unsere Alternative dar. Über die Blumenthaler Aue gelangen wir dann doch auf die stark befahrene Landrat-Christians-Straße. Hier wäre auch ein Bäcker für eine Rast. Aber es ist einfach zu laut hier, also weiter. Wir weichen auf die parallel verlaufende Kapitän-Dallmann-Straße aus, queren noch einmal die Hauptstraße und landen wieder in ruhige Gefilde auf Weser-Niveau.
In Farge steuern wir durch einen kleinen Park dann doch eine Bäckerfiliale bei einem Supermarkt an, nicht supertoll, aber etwas abseits der Straße. Nach der kleinen Bäckerpause müssen wir das Kraftwerk Farge umfahren, bevor wir wieder an der Weser entlang weiter radeln können.
Berne
1234 war das. Ausgangspunkt für den Aufstand der Stedinger war die St. Aegidius-Kirche in Berne, die dort heute noch steht, am Marktplatz.
Warum das so ist, merkt man schlagartig, sobald man vom Breithof hinaus auf die Lange Straße tritt, hinein in die Stadt kommt. All das Lauschige dieses Marktplatzes verliert sich schlagartig. Es ist eine enge, kurvige Ortsdurchfahrt, die man lieber Gasse nennen möchte, die aber eine Bundesstraße ist. Bis zu 10.000 Fahrzeuge zwängen sich täglich hindurch, auch große Traktoren und 40-Tonner-LKWs.
Früher reihten sich hier die Geschäfte aneinander, inzwischen stehen die meisten von ihnen leer. Im Fenster des Kiosks „Dies und Das bei Kraps“ weist ein Zettel noch auf einen Flohmarkt hin, der 2014 stattfand, und die Scheiben des Fotostudios sind seit Langem ungeputzt, der Hinweis, derzeit könne man „keine festen Öffnungszeiten“ anbieten, ist schon arg verblasst.
Demnächst soll das alles komplett saniert werden. Ein Stück weiter, neben dem ehemaligen Bordell, will die Diakonie bald ein neues Geschäft eröffnen, mit angeschlossenem Café und Produkten aus der Region. Die neue Bundesstraße 212 wird derweil gerade um den Ort herum gebaut.