Radfahren entlang kleinerer Flüsse
Wierau
Steigungsarme Route zur Wierau-Quelle und nach Bad Essen (© ul 2013-09)
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14 Kilometer, das ist wohl der bisher kürzeste Fluss, den wir erfahren habe, übertroffen nur von der Pader mit 4 Flusskilometern. Längster Fluss dagegen, den wir in einem Stück abgefahren sind, war die Elbe. Von ihrer Quelle im Riesengebirge bis zur Kugelbake in Cuxhaven sind es etwa 1.100 Flusskilometer. Auf unserem Tacho standen am Ende mit Abstechern nach Kutná Hora und Praha 1.648 km.
Die Wierau entspringt am Südhang des Wiehengebirges bei Rattinghausen und mündet bei Wissingen in die Hase, die wiederum über Osnabrück und Meppen in die Ems fließt. Vom gleichen Berg ausgehend, aber auf der Ostseite, hat sich die Hunte ihren Weg nach Norden durch den Wiehengebirgskamm hindurch und schließlich über Oldenburg in die Weser gesucht.
Osnabrück - Schledehausen
Bei der hier beschriebenen Tour starten wir am Hauptbahnhof von Osnabrück. Wir folgen erst einmal der Hase durch den Hasepark. Leider muss man dann noch immer auf die Mindener Straße, die leider auch immer noch keinen Radweg bekommen hat!!! Eine Trogstrecke unter der Bahn hindurch soll einst diese Dilemma lösen. Wann, steht leichtfertigen Versprechen zuwider in den Sternen. Zum Glück können wir die Mindener bald wieder verlassen. Über Seilerweg und Heideweg gelangen wir zur Hase zurück und ... Seit 2016 ist die Trogstrecke fertiggestellt: Man kann also nun, vorausgesetzt, die Hase bleibt in ihrem Bettchen, durchgängig vom Hasepark bis Lüstringen dem Haseuferweg folgen. Wir erreichen die Wierau schließlich über Natbergen und Wersche. Ein kleiner Abstecher bringt uns zu ihrer Mündung in die Hase, nicht spektakulär, aber im Sommer ein schöner Rastplatz, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Denn der sandige Grund der kleinen Hase macht sie wie geschaffen für ein fröhliches Planschebad. Die Wierau ist hier ganz zugewachsen und unscheinbar. An der Mindener Straße bietet sie ein etwas anderes Bild, wie sie sich in sandigem Bett durch den lichten Buchenwald schlängelt. Hier sieht sie eher aus wie ein Fluss. Wir folgen nun ein Stück der Hauptstraße, um hinter dem Wald in Richtung Schledehausen abzubiegen.
Die weitere Fahrt führt uns leicht ansteigend zur Krevinghauser Straße zwischen Wissingen und Schledehausen. Dabei berühren wir noch einmal das Flüsschen, das hier gerade eine Flut-Schutzmauer erhalten hat. Sandstein-Mauerwerk verbirgt die gerammten Spundwände aus Stahl. Auch an der Wierau macht sich der Klimawandel bemerkbar. Sie steigt inzwischen ab und zu unangenehm stark über die Ufer, daher der Hochwasserschutz an dieser idyllischen Stelle. An der Krevinghauser Straße wenden wir uns rechts. Kurz danach bieten sich zwei Möglichkeiten an: Man kann noch vor der Wieraubrücke links dem Waldweg Richtung Waldbad und Schelenburger Mühle folgen - bergiger, schlechte Wegstrecke - oder dem Radweg an der Straße bis zum Fahrradweg, der hinter dem Sägewerk abzweigt und darum herum wieder an die Wierau führt. Diese Strecke ist asphaltiert und nahezu eben. Zwischenstopp an der Schelenburger Mühle oder - bei heißem Wetter - Badepause im Schledehausener Waldbad. Aber wir halten uns nicht lange auf und erreichen kurz darauf der Wierau folgend die Schelenburg. Aber wie so oft stösst man auf Privatbesitz!! Man kann sie nur noch von außen ansehen, nachdem das Restaurant geschlossen wurde. Sogar der Blick in den Innnenhof ist einem verwehrt. Aber auch so ist diese Wasserburg im Stil der Weserrenaissance ein imposanter Anblick.
Schledehausen - Wierau-Quelle
An der Burg vorbei queren wir die Wierau und halten uns danach rechts, um mal wieder von oben herab auf den Fluss blicken zu können. Für die weitere Strecke gäbe es auch hier mehrere Varianten. Sie sind alle nicht besonders ideal, da ab Klärwerk Schledehausen nur ein sehr schlechter Pfad das Flüsschen begleitet, mit dem Fahrrad kaum befahrbar, und danach ein ganzes Stück fehlt, so dass man nur weiträumig ausweichen kann. Oder man müsste der Kreisstraße bis zur Krevinghauser Mühle folgen. Im Track (-> rechte Spalte: GPX oder KML) führt die Tour hügelig abseits des Verkehrs über Dicke Eiche nach Astrup. Hier biegen wir in das Sträßchen nach Deitinghausen ein und folgen weiter dem Wierautal. Mit einigen Schlenkern auch mal wieder bergauf kommen wir so nach Rattinghausen. Die Quelle der Wierau liegt abseits unserer Strecke im Wald. Darum lassen wir sie dort auch unbesehen liegen.
Wierau-Quelle - Bad Essen
Von Rattinghausen aus könnte man auch gut durch den Wald nach Buer radeln und von dort den Bogen über Melle zurück nach Osnabrück schlagen. Für uns aber ist Wende angesagt, denn wir wollen endlich nach Bad Essen zu unserer verdienten Einkehr gelangen. Am Ausflugslokal "Bergwirt Pöhler" vorbei fahren wir stetig bergauf bis zum Wittekindsweg . Er bringt uns am Wiehengebirge entlang leicht hügelig wieder in die richtige Richtung. Nach Überqueren (!) der L84 (Meller Straße) geht es bergab hinunter in den schönen Kurort. Hier ist die verdiente Kaffee-Kuchen-Pause im Café der Bäckerei Titgemeyer angesagt mit Blick auf den Turm der St. Nikolaikirche. Je nach Vorlieben und Wetter bieten sich auch Eisdiele und diverse andere Lokalitäten an. Das ist eben der Vorteil eines Kurortes als Fahr(rad)ziel.
Bad Essen - Osnabrück
Für die Rücktour ist wie für die Hinfahrt eine hügelige Variante im Track gespeichert (-> Tour-Verlauf). Man kann sich das aber auch für einige Passagen erleichtern. So muss man nicht direkt über den Gebirgskamm klettern, sondern nimmt den kleinen Umweg über Leckermühle in Kauf. Statt über Haltern kommt man zum Zwischenziel Belm auch entlang der B51. Also statt nach Oberhaaren und Haltern links abzubiegen fährt man geradaus weiter über Gut Kuhof (sehenswerter Gutshof mit Wassergraben; leider privat und nicht zu besichtigen). Man erreicht dann die B51, nachdem sie die Höhen bei Ostercappeln bereits hinter sich gelassen hat. Sie führt hier fast nur noch abwärts. Vor Belm biegt man dann bei der 2. Ampel in die Konrad-Adenauer-Straße ein, die bergab in den alten Ortskern führt. Von dort geht es auf den im Track vorgeschlagenen oder auf selbst festgelegten Wegen nach Osnabrück zurück.
Karte zur Tour
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