Irgendwo hatte ich auch schon mal geschrieben, dass wir gern wandern. Und weil es dort so schöne Aussichten gibt, führt uns der Weg immer mal wieder auf die Große Egge bei Oesede im schönen Osnabrücker Land. Zum einen gibt es dort den Kammweg, der direkt über die Egge läuft, der aber, weil asphaltiert, häufiger von Autos befahren wird. Fast noch schöner ist daher ein alter Fußweg unterhalb des Kamms, weil er sich frei zwischen den Feldern hinzieht und dadurch die ganze Zeit wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Orte und den Teutoburger Wald bietet.
Ursprünglich haben ihn die Heuerleute vermutlich als Weg zur Arbeit auf Gut Brinke - heute Hof Honerkamp - benutzt.
An der Stelle, an der sich dieser Weg nun wieder zum Tal wendet, liegt der heutige Hof Honerkamp mit der alten Gutskapelle, Haus Brinke genannt. |
1624 wird diese kleine Kapelle auf der Hofanlage zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Sie gehörte zum Gut Brinke. Mit der Glocke, die in einem Glockenstuhl auf dem Dach der Kapelle aufgehängt ist, riefen damals die Gutsbesitzer die Heuerleute von den umliegenden Hofstellen, wenn sie auf dem Gut zur Arbeit gebraucht wurden.
Ab 1769 gehört die Kapelle zum Kloster Oesede. 1803 wird das Kloster aufgehoben. Von da an wird die Kapelle nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt. Das Gebäude wird säkularisiert und fristet fortan sein Dasein als Lagerraum für Winterfutter oder als Räucherkammer.
1960 pachtet die Familie Honerkamp das Anwesen. Zehn Jahre später geht es in ihren Besitz über.
1967 regt Pfarrer Suitbert Beckmann an, die Kapelle durch Ehrenamtliche renovieren und pflegen zu lassen. Seit 1980 kümmern sich Mitglieder der Kolpingsfamilie Oesede um die Kapelle.
Wenn man als Wanderer hier vorbeikommt, lässt man sich gern von der Grünanlage um die Kapelle herum zu einer Pause einladen. Die Kapelle ist täglich geöffnet.
Aber es führte uns auch ein anderer Grund immer wieder hierher, und der, besser gesagt die, heißt Sunny. Sunny ist das Pferd einer Bekannten.